Durch den Austausch von Viren und Bakterien wirkt ein inniger Kuss ähnlich wie eine Schluckimpfung. Das Immunsystem lernt die fremden Mikroben kennen und kann in Zukunft schlechter von ihnen überrannt werden. Wichtiger ist allerdings der wohltuende Effekt für die Seele. Denn alles, was die Stimmung hebt, beflügelt auch die körpereigenen Abwehrkräfte. Über ausgeschüttete Hormone beeinflusst die Psyche direkt das Immunsystem, im positiven wie im negativen Sinn. Küsse und andere Zärtlichkeiten sind da ganz besonders wohltuend.
Impfen ist die beste, vernünftigste und spezifischste Immunstimulation. Dennoch, Küsse rütteln die körpereigene Abwehr richtig auf. Noch Wochen nach einer Schutzimpfung läuft das Immunsystem auf Hochtouren. Das bekommen neben den Grippeviren auch harmlosere Krankheitserreger wie Schnupfenviren zu spüren. Auch sie fangen die Immunzellen effektiver ab als ohne Schutzimpfung.
Beim Küssen steigt kurzfristig der Blutdruck auf 180, der Puls verdoppelt sich, Kreislauf und Stoffwechsel kommen ordentlich in Schwung. Zudem werden die Hormone Adrenalin und Dopamin ausgeschüttet, die dafür verantwortlich sind, Schmerzen zu hemmen. Das Hormon Cortisol wird hingegen eingedämmt und schützt den Körper so vor den negativen Folgen von starkem Stress. Die Bauchspeicheldrüse produziert vermehrt Insulin und das Immunsystem schickt Abwehrzellen durch das Blut.
Alles in allem sorgt regelmäßiges Küssen dafür, dass die Lebenserwartung um bis zu fünf Jahre gesteigert wird... und lustig ist´s ja auch!