Fremdgehen. Warum? Der Begriff „Treue“ umfasst wohl eines der sensibelsten Themen in intimen Paarbeziehungen überhaupt. Laut Umfragen wünschen sich die meisten Menschen eine erfüllende, intime Paarbeziehung, leidenschaftlich, monogam und basierend auf gegenseitigem Vertrauen. Gleichzeitig sind wir sexuelle Wesen, mit dem starken Bedürfnis Erfahrungen zu sammeln, genießen das Gefühl begehrt zu werden und haben eine lebhafte Fantasie.
Gerne lernen wir neue Leute kennen und je jünger wir sind, desto mehr lieben wir das rauf und runter unserer Emotionen. Auch bei unseren Mitmenschen helfen wir gerne mal nach, damit die emotionale Achterbahn nicht einrostet. Kleine Spielchen und Flirts sind oft ein harmloser Test, ob „eh noch alles passt“.
Tagein, tagaus, immer die gleiche Routine zu leben, gibt uns zwar Sicherheit, ist aber auf Dauer langweilig und ein kleiner innerer Tod. Wir wünschen uns Partner, die sozial anerkannt, geschätzt und attraktiv sind, sonnen uns gern im sozialen Licht, das damit automatisch auf uns fällt und freuen uns, wenn auch wir auf andere anziehend wirken.
Wenn du das Ziel deines Lebens, dein tiefstes Verlangen, kennst, dann liegt das Geheimnis des Erfolgs darin, dein Leben entsprechend zu fokussieren, damit du deinem höchsten Ziel folgen kannst und Ablenkungen sowie Umwege minimierst.
Welche Frau/Welcher Mann nützt nicht einige oder gar mehrere Möglichkeiten guter Selbstdarstellung. Make-up wäre auf einer einsamen Insel kein Verkaufshit und teure Autos dienen nicht ausschließlich nur dem Transport von A nach B. Titel und Würden sind sowohl Selbstbestätigung als auch ein Statusbericht an die Außenwelt. Selbst die strikte Ablehnung aller materiellen Güter vereint dich mit einer Gruppe gleichgesinnter Aussteiger und sorgt so abermals für Ansehen und Zugehörigkeit.
Wer kann von sich ehrlich behaupten, nicht gerne mal „angeflirtet“ zu werden oder die Blicke auf sich zu ziehen? NIEMAND!!! Und darum beginne mit Treue und Ehrlichkeit bei dir selbst, indem du dir und deinem Partner diese Bedürfnisse zugestehst. Mit diesem Eingeständnis sorgst du zunächst für Ehrlichkeit und Entspannung auf allen Ebenen, machst das natürliche Verhalten deines Partners nicht zur „bösen Tat“ und erkennst die Wirklichkeit an, so, wie sie ist. Eine endlose Reihe von Streitereien, Anschuldigungen, Ausreden oder gegenseitigen Vorwürfen wird allein damit überflüssig.
Der nächste Schritt liegt darin, dir darüber klar zu werden, was genau du anstrebst oder von einer Beziehung willst. Alles in deinem Leben– von deiner Ernährungsweise über deinen Beruf bis hin zu deiner Beziehung – muss in Einklang mit dem Sinn und Ziel deines Lebens sein, wenn du in der Welt logisch und integer handeln willst und auf diesem Weg das Gefühl, du selbst zu sein, vertiefen möchtest.
90 Prozent unseres Glücks im Leben hängt davon ab, wen wir als Partner wählen. Vielleicht denkst du, wie viele Menschen, es wäre unnatürlich, sich dabei nicht ausschließlich auf dein Gefühl, dein Herz, zu verlassen. Um deine eigenen Emotionen besser kennenzulernen und mehr darüber zu erfahren, was dir dein Herz sagt, stell dir bitte schriftlich folgende Fragen und beantworte diese möglichst genau!
Erweitere deine persönliche Liste so detailgenau und umfangreich wie du nur möchtest. Anschließend komm zum wichtigsten Teil und stell dir wieder schriftlich folgende Frage:
Wer musst DU sein, welche Fähigkeiten und Werte musst DU mitbringen, um so einen Traumprinzen oder Prinzessin anzuziehen und dauerhaft zu verdienen?
Möglicherweise wird deine Liste wieder ein wenig schrumpfen und/oder du spürst, woran du selbst arbeiten musst. Vielleicht entdeckst du, welche deiner Bedürfnisse und Wünsche im Konflikt miteinander stehen und bekommst eine klare Sicht darauf, was durch das ein oder andere ermöglicht bzw. nicht ermöglicht werden kann. Diese Sicht auf das Ganze schärft dein Unterbewusstes und macht dich weniger empfänglich für oberflächliche Reize und Ablenkungen. Arsch und Titten, breite Schultern oder ein gewinnendes Lächeln, haben zwar noch immer Bedeutung, wirken aber durch den Filter persönlicher Werte und spürbarer Richtlinien weit weniger. Fremdgehen, warum, ist die falsche Frage!
Wer sich selbst ausreichend kennt und spürt, was er will, nimmt nicht alles, was reizvoll erscheint oder im Moment gefällt. Er hat erkannt, was für ein größeres Ganzes Bedeutung hat und ist eher bereit, dafür den Preis zu zahlen, sich an seine tiefsten Einsichten zu halten. Dieser Mensch ist dadurch selbstsicher, wählerisch und attraktiv genug, einem Partner Sicherheit und Vertrauen zu schenken. Er wird auf natürliche Weise das Beste in den Menschen wecken und seltener Enttäuschungen erleben.
Garantien gibt es keine. Die Angst, nicht auszureichen und damit die Zugehörigkeit zu verlieren ist ein kindliches Bedürfnis nach Sicherheit, welches du an deine Eltern richten darfst. In Paarbeziehungen sind gegenseitige Treueschwüre oder Bekundungen nur „blabla“, es sei denn, die Frage lautet NICHT: „Bist du mir treu?" Du solltest vielmehr die Werte, Bedürfnisse und Ziele deines Partners anerkennen und achten, ihn mit Liebe dazu anhalten, diese zu leben, und auch dir selbst stets treu bleiben. Dann ist Fremdgehen kein Thema mehr.
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