Wie du gegenseitige Verletzungen in einer Beziehung heilst und alte Konflikte endlich auflöst, selbst wenn es bisher immer vergebens war.
Videotranskript:
Hallo, herzlich willkommen. Ich glaube, es ist fast unweigerlich so, dass in jeder Beziehung, die länger dauert, das eine oder andere passiert, was du oder vielleicht dein Partner bereust; dass man etwas tut, was man nicht gerne getan hat, dass irgendeine Art von Verletzung in der Beziehung passiert.
Was weh getan hat, wird erinnert. Das bedeutet dann, dass derjenige, der den Fehler begangen hat, auch wenn es ihm noch so sehr leid tut, dann von seinem Partner immer wieder zu hören bekommt: „Du hast das falsch gemacht, du bist fehl gegangen in der Beziehung, du hast mich verletzt, du hast mir weh getan.“
Warum? Weil derjenige nicht möchte, dass es wieder passiert.
Das heißt, die Partnerin oder der Partner wird dich spüren lassen wollen, dass du etwas getan hast, was ihn oder sie zutiefst verletzt hast und damit du es sozusagen nie wieder machst, sehr heftig zum Ausdruck bringen: „Hey, es hat mich emotional verletzt.“ Und daraus entsteht dann eine Dynamik, dass nämlich der Partner, der den Fehler gemacht hat, und ihn noch einsieht und bereut, aber dem Thema generell eher ausweichen möchte. Das heißt, du hast sozusagen diesen Moment, wo du sagst: „Endlich ist es vorbei. Sie beschuldigt mich nicht mehr länger oder er beschuldigt mich nicht länger.“
Und kaum ist Ruhe eingetreten – an sich wäre alles schön – und plötzlich kommt sie oder er wieder mit dem Thema daher und du denkst dir: „Oh mein Gott! Ich möchte am liebsten davon laufen, ich weiß ich hab´s falsch gemacht, aber ich kann es jetzt nicht mehr ändern. Ich kann ja nicht das Rad der Zeit zurück drehen.“
Und hier vielleicht ein wertvoller Tipp für dich, wenn du in so etwas gerade feststeckst. Also eins steht auf jeden Fall fest: Es ist klar, dass du nicht immer wieder den gleichen Streit, die gleiche Diskussion haben möchtest und es ist auch logisch, dass du dazu neigst, das Thema eher weg zuschieben und zu deinem Partner oder zu deiner Partnerin zu sagen: „Du, ich kann es nicht ändern. Es tut mir zwar leid, ich habe es verstanden. Bitte, bitte verzeihe mir.“ Oder was auch immer und hoffst, dass es so irgendwann einmal gegessen ist. Das bedeutet aber, dass du wahrscheinlich von dir selbst aus nicht hergehen würdest und dieses Thema selbst auf den Tisch bringst, weil du denkst: „Oh mein Gott, dann erinnere ich sie oder ihn wieder daran“ und dann geht der gleiche Teufelskreis von vorne los. Und genau das Gegenteil ist der Fall.
Wenn du etwas getan hast, womit du deinen Partner nachhaltig verletzt hast, ein guter Tipp für dich ist:
Warte nicht zu lange, bis dein Partner das Thema auf den Tisch bringt und versuche dich dann sozusagen durch Entschuldigungen oder „Tut mir leid's" irgendwie herauszureden oder zu zeigen, dass du es verstanden hast, sondern ganz im Gegenteil, komm deinem Partner zuvor.
Das heißt, wenn du derjenige bist, der den Fehler gemacht hast und jetzt ist gerade eine ruhige Phase in der Beziehung und es fühlt sich so an, als wäre die Sache quasi verdaut, dann würde ich dir vorschlagen, dass du an der Stelle plötzlich ganz von selbst und von dir in einem ruhigen Moment vielleicht zu deinem Partner sagst „Du Schatz, du weißt, wegen damals und so, ich möchte dir einfach nur sagen, es ist gerade schön zwischen uns, aber ich möchte sagen: Mir ist klar, dass hat dir unglaublich weh getan und es tut mir unglaublich leid, dass ich das getan habe und ich würde das nie wieder tun. Ich hoffe, dass wir weiterhin so glücklich sind, wie wir es jetzt genau miteinander sind.“
Das führt nämlich dazu, dass der Partner nicht mehr die Angst hat, du könntest es vergessen und möglicherweise, in späterer Folge, es wieder tun. Vielleicht ein wertvoller Tipp für dich an der Stelle. Vielleicht gibt es etwas in deinem Leben, was du mit deinem Partner gemacht hast, worauf du nicht so stolz bist. Nimm selber sozusagen das Thema in die Hand, lege es auf den Tisch und sprich nochmal von selbst drüber. Es hilft deinem Partner, leichter zu verzeihen, darüber hinweg zukommen und zu wissen, dass es so nie wieder passieren wird.
Alles Gute damit,
dein Dominik Borde
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