Wünschen wir uns nicht alle, den einen richtigen Partner fürs Leben zu finden? Die Wahrheit ist: Die oder der „Richtige“ ist eine Illusion. Wie du trotzdem wahre Liebe anziehen und eine erfüllte Beziehung kreieren kannst.
Wenn Singles zu mir ins Coaching kommen, wünschen sie sich in 99 Prozent der Fälle vor allem eines: den oder die Richtige:n zu finden. Nicht irgendwen, sondern den:die Eine:n, der oder die sie ein Leben lang glücklich machen wird. Egal, wie frustrierend ihre Partnersuche bislang war und an wie viele Idiot:innen sie geraten sind, die Hoffnung auf die große Liebe bleibt.
Fakt ist, die meisten von uns sind hemmungslos romantisch. Daran ist nicht allein Hollywood mit seinen überzeichneten Romanzen Schuld oder Großmutter, die uns von Klein auf erzählt hat: „Kind, jeder Topf findet seinen Deckel“. Wir sind evolutionär ganz einfach nicht dazu gemacht, als Einzelgänger:innen durch die Welt zu gehen. Wir sehnen uns nach Zugehörigkeit und tiefer Verbundenheit, nach unserem perfekten Gegenstück. Darum halten wir strikt an der Hoffnung fest, früher oder später den oder die Partner:in fürs Leben zu finden, mit dem oder der es sich richtig anfühlt, eine Familie zu gründen und alt zu werden.
Was Hollywoodfilme und Oma uns allerdings verheimlichen: Wenn du immerzu dem oder der Richtigen hinterher jagst, kannst du nur enttäuscht werden, denn den oder die Richtige:n gibt es nicht.
Egal, wie wählerisch oder offen du beim Dating bist, wenn du deine innere Einstellung nicht veränderst, wirst du die falsche Person heiraten. Was aber möglich ist: Du kannst echte Verbundenheit und eine langfristige, erfüllende Liebesbeziehung gestalten, wenn du dir darüber bewusst wirst, welche limitierenden Glaubenssätze dich bei der Partnersuche behindern.
Folgende fünf Erkenntnisse über die Liebe haben vielen meiner Klienten und Klientinnen auf ihrem Weg geholfen und können auch für dich elementar wichtig sein, wenn du deinem Singledasein ein Ende bereiten willst. Dies sind meiner Erfahrung nach die fünf größten Fehler bei der Partnersuche:
Fehler 1: Du folgst blind deinem Herzen
„Folge deinem Herzen“ ist ein romantischer Rat, der uns geradewegs zum:zur idealen Partner:in führen soll. Wenn wir den oder die Richtige finden wollen, so erklären uns viele vermeintliche Liebesexpert:innen, sollten wir nicht analysieren, nicht zu lange überlegen und bloß nicht zu viel nachdenken. Wir sollten den Kopf besser ganz ausschalten und allein auf unsere Intuition vertrauen.
Tatsache ist: Dein Bauchgefühl kann trügen. Wenn du ihm blind folgst, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass dein Wunsch nach einer erfüllten Beziehung unerfüllt bleibt. Dieses flaue Gefühl im Magen, wenn dein Date dich begrüßt, oder die Schmetterlinge im Bauch beim ersten Blickkontakt sind oftmals Projektionen deines Egos. Dein Verstand spielt dir einen Streich und tarnt Ängste, Erwartungen oder von anderen übernommene Meinungen als Wink des Herzens. Vielleicht hat deine Mutter dich schon immer vor extrovertierten Typen gewarnt oder du hast insgeheim Angst, wieder verletzt zu werden – und schon lässt die Intuition ein klares „Nein“ verlauten, obwohl ihr eigentlich gut zusammen passen würdet. Dieses trügerische Spiel wird dein Ego so lange am Laufen halten und deine Partnersuche damit sabotieren, bis du dir deine Blockaden genau anschaust.
Mein Rat lautet deshalb: Lerne zwischen Intuition und Ego zu unterscheiden. Dafür bedarf es zuallererst innerer Arbeit, die wir auch Schattenarbeit nennen. Welcher Anteil in dir spricht da zu dir, wenn du beim ersten Date ein mulmiges Gefühl hast? Kannst du dem wirklich trauen oder sind es womöglich weit zurückliegende Verletzungen oder die Meinung anderer, die dich beeinflussen? Nur wer seine innere Stimme zu deuten weiß, kann befreit auf Partnersuche gehen.
Wenn du dir Unterstützung auf dem Weg zu mehr Klarheit bei der Partnerwahl wünschst, vereinbare gerne ein kostenloses Erstgespräch mit einem unserer SozialDynamik Coaches.
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Fehler 2: Du suchst jemanden, der keine Fehler hat
Die österreichisch-britische Psychoanalytikerin Melanie Klein machte im Rahmen ihrer Studien in den 1960er Jahren eine überraschende Entdeckung: Wenn Kinder klein sind, erkennen sie nicht, dass ein Elternteil ein einzelner Charakter ist. Sie unterscheiden zwischen der „guten Mama“, die sie umarmt oder ihnen Süßigkeiten gibt, und der „bösen Mama“, die laut wird und sie beschimpft. Erst im Alter von etwa vier Jahren nehmen Kinder wahr, dass ihre Mutter mit all ihren liebevollen und strafenden Anteilen ein und dieselbe Person ist.
Und obwohl wir diese Fähigkeit als Erwachsene besitzen, wünschen wir uns eine:n Partner:in, von dem oder der alle sagen können: „Das ist ein Guter“ oder „Die ist perfekt“. Wenn wir den oder die Richtige suchen, ignorieren wir gern, dass jeder Mensch Licht und Schatten in sich trägt. Dass es keine Helden oder Sünder gibt, sondern dass jeder Einzelne von uns immer beides ist. Wir können tolle Liebhaber:innen im Bett und überaus fürsorglich sein und zugleich den oder die Partner:in mit unserem Ordnungsfimmel oder unserer Vergesslichkeit auf die Nerven gehen.
Erkenne: Jede Person, die du liebst und die dich liebt, wird dich früher oder später enttäuschen. Niemand ist perfekt und unfehlbar. Mache dir bewusst, dass Liebe nicht nur Bewunderung für Stärke, Erfolg und Attraktivität ist. Nur wer bereit ist, die eigenen Schwächen und die seines:seiner Partner:in anzunehmen, wird in den Genuss einer erfüllenden Beziehung kommen. Lass dich als Single also nicht sofort abschrecken, wenn dein Date seine „Macken“ offenbart. Sie machen ihn oder sie erst menschlich und liebenswert.
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Fehler 3: Du willst eine:n Seelenverwandte:n
„Die zwei verstehen sich blind“ – mit diesem Satz beschreiben wir gerne Paare, die scheinbar perfekt zusammenpassen. Die Aussage spiegelt unseren sehnlichen Wunsch wider, in der Liebe wortlos verstanden zu werden. Wir haben diese romantische Idee, dass es einen anderen Menschen gibt, der uns besser kennt als wir uns selbst und der in der Lage ist, unsere Seele zu lesen. Der unser:e Seelenverwandte:r ist. Doch die Realität sieht anders aus:
“Was hast du?”
“Nichts!”
“Du hast doch was! Bist du wütend?”
“Nein, es ist nichts!”
So oder so ähnlich dürften sich in genau diesem Augenblick Millionen Paare auf der Welt einen Schlagabtausch liefern. Mit dem Ergebnis, dass einer von beiden schmollend den Raum verlässt und die Tür zuknallt.
Ich sage jedem oder jeder meiner Klient:innen: Wenn du dich nicht erklärst, wirst du nie verstanden werden. Eine Beziehung ist nicht deshalb erfüllt, weil die Partner:innen hellsehen können, sondern weil sie gute Lehrer:innen füreinander sind.
Das heißt, sie können ihre Bedürfnisse, Sorgen oder Ideen so offen und klar formulieren, dass ihr Gegenüber sie nicht unbedingt versteht, aber akzeptiert. Erwarte also nicht, dass dein:e potenzielle:r Partner:in dir deine Wünsche von den Augen abliest, sondern lerne, von Anfang an ehrlich auszusprechen, was dich bewegt oder was du dir wünschst.
Wenn du deine Kommunikation in Beziehungen aufs nächste Level heben willst, könnte unser Love Life Master Programm genau das Richtige für dich sein. Lerne darin alles, was es für eine glückliche Beziehung braucht. Unser 12 wöchiges Coaching Intensiv Programm hilft dir als Single, dich selbst zu besser zu verstehen und du lernst, wie du deinen idealen Partner auf natürliche Weise anziehst.
Fehler 4: Du willst bedingungslos geliebt sein
Wir wachsen in dem Glauben auf, wahre Liebe würde bedeuten, dass wir als Ganzes geliebt werden. Bedingungslos mit all unseren Ecken und Kanten. Für unsere:n Partner:in wollen wir genau so wie wir sind, perfekt und vollkommen sein. Werden wir dann für eine Tat oder Entscheidung kritisiert, erleben wir das als persönlichen Angriff und als Liebesentzug. „Ich bin wohl nicht gut genug für ihn oder sie“, ist die typische Reaktion des Egos.
Erkenne: Es ist nicht die Aufgabe der Partnerin oder des Partners, dich zu vergöttern. Warte also nicht auf die eine Person, die dich auf einen Podest hebt. Wahre Liebe bedeutet, voneinander zu lernen und sich gegenseitig darin zu unterstützen, die beste Version von sich zu werden. Lerne, nicht jede Kritik direkt als Zurückweisung zu deuten, sondern als Hilfestellung.
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Fehler 5: Du kennst deinen inneren Tyrann nicht
Die Art und Weise, wie wir als Erwachsene Beziehungen führen und welche Typen wir anziehen, ist nur die Spitze des Eisbergs. Viel interessanter ist, was unter der Oberfläche liegt: Wenn deine Affären ständig scheitern oder du immerzu an Menschen gerätst, die dir nicht gut tun, liegt das in der Regel an deinen Prägungen. Also daran, was du in deiner Kindheit über Liebe gelernt hast. Das können positive Erfahrungen sein wie zärtliche Gesten von Mama, aber eben auch negative wie Tadel oder Liebesentzug durch Papa. Alles, was dir bis etwa zu deinem siebten Lebensjahr widerfährt, beeinflusst im Hier und Jetzt deine Partnerwahl.
Mache dir bewusst: Du suchst insgeheim nicht nach jemandem, der dich glücklich macht, sondern nach jemanden, der sich vertraut anfühlt – dich also genau so leiden lässt wie du es aus Kindertagen kennst.
Glänzte dein Vater vor allem durch Abwesenheit und hat dich oft zurückgewiesen, liegt es nahe, dass du dich zu Partnern hingezogen fühlst, die dich auf Abstand halten. Zumindest so lange, bis du anfängst, dich mit deinem inneren Tyrann zu befassen. Also mit jenem Anteil in dir, der noch in den Kinderschuhen steckt und immer neuen „Hirnschiss“ produziert, der dich davon abhält, eine:n Partner:in zu finden, die wirklich gut zu dir passt und mit der du eine liebevolle und leidenschaftliche Beziehung leben kannst
Mehr zu diesem Thema und wie du dich von der Selbstsabotage befreist, erfährst du auch in meinem Buch „Mein innerer Tyrann – Über die Kunst, sich selbst nicht im Weg zu stehen“.
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