Egal ob endlose Streits und Diskussionen, strafendes Schweigen, Lustlosigkeit oder der Verlust gemeinsamer Perspektiven, die Gründe, ein Paarcoaching aufzusuchen, können unterschiedlich sein. Die Auswirkungen von anhaltenden Konflikten mit dem Partner sind immer dieselben: Mehr Distanz, weniger Nähe. Weniger Sex, mehr Beziehungsprobleme.
Sich bei anhaltenden Konflikten und Problemen in einer Beziehung Unterstützung bei einem Paarcoach zu suchen, ist sinnvoll und vernünftig. Wenn Sie Kummer und Sorgen haben, warten Sie nicht erst bis Ihr “Relation-Ship“ knapp vor einem reißenden Abgrund steht und im nächsten Moment für immer baden geht. Nehmen Sie Hilfe und Rat in Form eines Paarcoachings für Ihre Beziehung in Anspruch!
Nach einem erfolgreichen Paarcoaching bleiben manche Probleme bestehen - und trotzdem ist alles anders!
Paare zeigen im Anschluss an ein Coaching eine deutlich höhere Kooperationsbereitschaft, mehr Zugewandtheit, weniger Fronten und eine gewandelte Stimmung. Sie haben unter anderem gelernt, liebevoller mit störenden Verhaltensweisen ihres Partners - in denen eine individuelle Veranlagung, Charakterstruktur oder Lebensgeschichte zum Ausdruck kommt- umzugehen.
Im Paarcoaching in meiner Wiener Praxis begegne ich Menschen unterschiedlichster Herkunft und sozialer Schicht, verschiedensten Alters und unterschiedlichem Bildungsstand: Lehrer, Studenten, Mütter, Väter, Angestellte, Unternehmer usw. Allen gemeinsam ist der Wunsch nach einer Lösung ihrer Beziehungsprobleme.
Auch wenn Veränderung in jeder Beziehung möglich ist, manche negative Muster sind hartnäckig und bleiben auch weiterhin bestehen. Oft helfen weder ein Coach noch liebevolle bis wütende Bemühungen der Partner das Problem zu beseitigen. Die Frage ist: Soll Mann / Frau bis ins Unendliche weiterkämpfen, resignieren oder neue Wege gehen?
In vielen Beziehungen treten unlösbare Probleme auf. Ein durch Unfruchtbarkeit oder Zeugnisunfähigkeit verhinderter Kinderwunsch, eine chronische Krankheit, Behinderung oder altersbedingte Beeinträchtigungen lassen sich nicht einfach ausblenden und stellen ganz besondere Herausforderungen im gegenseitigen Umgang dar. Manche Paare scheitern an diesen Hürden und die Beziehung geht zu Ende. Bei anderen Paaren wiederum wächst und vertieft sich die Liebe sogar, auch wenn das Problem bleibt oder sogar schlimmer wird. Von diesen Paaren können wir eine Menge lernen!
Ein Mann kann lernen wie man Shorts auch ohne Kniestrümpfe und Sandalen kombinieren kann, warum ein Museumsbesuch nicht weh tut, dass schmutzige Wäsche nicht zur Wohnraumdekoration gehört und Freizeitgestaltung auch ohne Sportsendungen möglich ist.
Eine Frau kann sich daran gewöhnen, dass sie für ihn immer ausreichend Kleidung besitzt und er nie Gefallen am Einkaufen finden wird. Dass Mann auf der Hand liegende indirekte Fragen genauso wenig versteht wie subtile, indirekte Fragen und es lieber simpel hält.
Ein Paar, das keine Zeit für gegenseitigen Austausch findet, kann einen Zeitpunkt vereinbaren und sich daran halten. In einer Beziehung, in der es beiden Partnern an Energie fehlt, kann eine Putzfrau oder ein Babysitter Abhilfe schaffen - sofern die Putzfrau/das Kindermädchen nicht ein Symbol des Versagen darstellte, da das Paar den Anspruch erhebt, alles selber machen zu müssen.
Das ist die Gruppe jener Probleme, die zwischen Gruppe A und B liegen. Hinter ihnen liegt etwas Tieferes als das vordergründig negative Verhalten. Es sind jene Probleme, in denen eine individuelle Veranlagung, Charakterstruktur oder Lebensgeschichte zum Ausdruck kommt.
In der - aus unserer Sicht - verständlichen Annahme, solche tiefer liegenden Probleme wären lösbar, sagen wir zu unseren Partnern Dinge wie:
Wir verlangen ein Ab- oder Angewöhnen, ein anderes, neues Verhalten, ein Verändern, doch egal wie wir es drehen und wenden, das Problem bleibt. In solchen Fällen helfen die Strategien von Paaren aus Gruppe A der unlösbaren Probleme weiter.
Paare mit unlösbaren Problemen finden keine Lösung, in dem sie diese mit biegen und brechen ändern wollen, sondern dadurch, dass beide es annehmen und in Liebe tragen lernen. Beide Partner entschließen sich, möglichst gut damit zu leben. Auch wenn es nicht weg ist - dadurch erschließt sich Neues!Sie machen keinerlei Schuldzuschreibungen, sie sagen nicht „Hör auf krank oder behindert zu sein“ sondern sagen „Es hat uns das beide getroffen“.
Paare mit unlösbaren Problemen halten nicht an der Vergangenheit fest. Der nicht erfüllte Kinderwunsch, mangelnde Gesundheit, Alterserscheinungen oder der Verlust einer Ressource werden als neue Realität akzeptiert und gelebt.
Natürlich dauert dies seine Zeit und geschieht nicht ohne Schwierigkeiten. In der ersten Phase ist es hilfreich, die aufkommenden Gefühle zuzulassen, der Wut, dem Schmerz, der Auflehnung dagegen zunächst Raum zu bieten. Freunde, Familie, Berater und Therapeuten können helfen, die neuen Gegebenheiten akzeptieren zu lernen.
Der Problemverursacher anerkennt, was dem anderen zugemutet wird, und zeigt Dankbarkeit und Achtung vor der Herausforderung, die er damit für sein Gegenüber darstellt. Der Betroffene zeigt Geduld und Verständnis mit den Einschränkungen seines Partners.
Partner haben gelernt, das Problem als eine neue Herausforderung ihrer Entwicklung zu verstehen. Glückliche Paare mit unlösbaren Problemen haben auf die folgenden Fragen eine Antwort gefunden:
Jemand, der in einer Partnerschaft mit einem Problem der Kategorie C - weder eindeutig lösbar noch eindeutig unlösbare Probleme - konfrontiert ist, könnte jetzt denken: „Ja, aber es ist doch etwas völlig anderes, wenn jemand eine chronische Krankheit hat oder ob mein Partner chronisch zu spät kommt.“
Kann sein, muss aber nicht. Wenn dem Zuspätkommen eine wichtige persönliche Erfahrung, eine Geschichte oder eine individuelle Veranlagung zu Grunde liegt, macht es für den Verursacher keinen Unterschied, ob man sich in diesem Punkt rein theoretisch ändern könnte. Man könnte, er/sie tut es aber nicht. An dieser Stelle ist Resignation die schlechteste Wahl, denn durch Resignation geht Liebe meist mehr dahin als im dauernden Kampf.
Wer seinen Partner, trotz eines bleibenden Problems, weiter lieben möchte, anerkennt sein Verhalten wie einen Schicksalsschlag, der nicht gänzlich zu ändern sein wird. Anerkennt den wunden Punkt seines Gegenübers. Umgekehrt entspannt das Eingeständnis des Problemverursachers seinerseits den wunden Punkt des Partners.
Beispiel:
Ein Mann der seine Partnerin beispielsweise als überempfindlich erlebt, könnte statt “Geh bitte, sei doch nicht immer so empfindlich, wozu das Theater?“ sagen: „Ich weiß, das ist ein wunder Punkt von dir“. Die Frau kann sich diese Empfindlichkeit eingestehen und erwidern: „Ja stimmt, diesbezüglich bin ich wirklich empfindlich. Ich kann mir vorstellen, dass du damit oft schwer zurecht kommst...“
Wir vergessen im Lauf der Zeit, was uns ursprünglich angezogen hat und übersehen die positiven Aspekte individueller Veranlagungen unserer Partner. Fast jedes Problemverhalten hat auch eine positive Seite und sehr häufig wählen wir unsere Partner nicht trotz der Macken, sondern gerade weil sie so veranlagt sind.
Alles hat zwei Seiten, nimmt man die eine, nimmt man automatisch die andere. Den idealen Partner gibt es, den perfekten Partner aber gibt es nicht. Gegenseitige Zustimmung, Vertrauen und die Einsicht darin, dass manches immer so bleiben wird und manchmal das, was uns am Gegenüber stört, auch das sein kann, was wir schätzen und lieben, entspannt die Gemüter, vertieft die Nähe und lässt ein Paar aneinander wachsen. Es ist besser in Liebe, als ständig im Recht zu sein!
In einer Partnerschaft, in der beide Partner gelernt haben, die gegenseitigen Vorzüge weit über alle Nachteile zu schätzen, und ohne Fronten und gegenseitige Schuldzuweisungen auszukommen, wächst das Vertrauen stetig. Innerhalb solcher Verbindungen passiert es häufig, dass durch die gegenseitige Wertschätzung, Annahme und Liebe alte Muster in Bewegung geraten und unangenehme und bislang hartnäckige Probleme sich einfach plötzlich auflösen und verschwinden.
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