Wenn die Verliebtheits-Phase vorbei ist, kann eine Beziehung harte Arbeit werden – und eine Krise drohen. Beziehungs-Coach Dominik Borde kennt das Geheimrezept zufriedener Paare.
Streit, Stress, Vorwürfe – das alles bedeutet noch lange nicht das Ende für eine Beziehung. Mit diesen Experten-Tipps schaffen Sie es, wieder glücklich zu werden.
Beim Abendessen sitzt man sich wortlos gegenüber und gemeinsam ausgegangen ist man schon ewig nicht mehr. Wenn die Verliebtheits-Phase vorbei ist, kann eine Beziehung harte Arbeit werden – und eine Krise drohen. Beziehungs-Coach Dominik Borde kennt das Geheimrezept zufriedener Paare.
Akzeptieren, dass der Partner anders ist
„Gerade das, was wir am Anfang noch interessant finden, stört uns später oft. Machen Sie sich bewusst: Der Andere ist keine Kopie von Ihnen. Und das ist gut so! Glücklich ist, wer sich in seiner Persönlichkeit frei entfalten kann, eben WEIL der Partner anders ist und damit einen Ausgleich bietet.“
Verzeihen Sie Sünden immer ganz und gar
„Wenn Paare in einer Krise stecken, werden immer wieder alte Geschichten ausgekramt. Der Partner hat mal fremd geflirtet – dann wird es ihm ständig vorgehalten. Weil man möchte, dass es nie wieder passiert. Aber: Irgendwann ist Schluss. Man sieht keine positive Zukunft, wenn man in der Vergangenheit lebt. Da gilt die Devise: ganz verzeihen oder gar nicht.“
Lernen, den Partner wirklich zu verstehen
„Die meisten Beziehungen scheitern nicht daran, dass man nicht zueinander passt, sondern daran, dass man falsch kommuniziert. Wissen Sie wirklich, was der Partner denkt, was er fühlt? Reden Sie darüber, ohne zu werten.“
Keine Gegenleistung erwarten: Mit Freude geben
„Nichts macht Sie glücklicher, als den Gefährten glücklich zu machen? Gut, denn das ist Liebe! Sie besteht nämlich aus Geben, nicht aus Nehmen. Erst wenn wir ständig abwägen und für alles sofort eine Gegenleistung erwartet, geraten wir in eine Krise.“
Darauf vertrauen: Mein Schatz meint es gut mit mir
„Dem Partner niemals unterstellen, dass er böswillig handelt. Häufig bilden wir uns vorschnell eine Meinung und machen uns alle Aussagen des Anderen passend. Immer daran glauben: Er möchte, dass es mir gut geht!“
Genau benennen, was sich ändern soll
„Viele Paare sagen sich andauernd, was ihnen nicht passt an der Beziehung. Besser ist, konkrete Wünsche zu äußern. ‚Ich möchte so gern mal wieder tanzen gehen‘ ist besser als ‚Immer liegst du nur auf der Couch!‘“
Den Partner mehr loben
„Statt ständig an ihm herumzumäkeln, erwähnen Sie vor allem Positives, etwa so: ‚Danke, dass du dich heute so lieb um mich gekümmert hast.‘ Das motiviert zu mehr guten Taten.“
Sorgen Sie dafür, dass es Ihnen gut geht
„Wer ständig unzufrieden mit sich selbst ist und den Kopf hängen lässt, gibt dem Partner das Gefühl, er hätte damit etwas zu tun. Sorgen Sie selbst dafür, dass Sie glücklich sind. Gehen Sie etwa Ihren Hobbys nach oder gönnen sich Wellness. Nicht nur Sie, sondern auch Ihr Gefährte fühlt sich dann wohler.“
Sich immer wieder umarmen und berühren
„Denken Sie mal beide an den Anfang Ihrer Beziehung zurück. An eine Zeit, in der Sie sich im Alltag öfter zärtlich berührt oder vorm Auseinandergehen innig geküsst haben. Versuchen Sie jetzt, diese kleinen Aufmerksamkeiten wieder mehr in den Alltag zu integrieren. Denn damit zeigen Sie dem Partner: Ich will dich und du bist mir wirklich wichtig!“
Auch mal Pausen vom Streit einlegen
„Oft wird ein Problem besonders groß, weil man ständig darüber redet. Dabei dreht man sich im Kreis. Blenden Sie es mal eine Zeit lang aus – und reden Sie über all die schönen Dinge, die Sie trotzdem gemeinsam haben. Machen Sie bewusst Urlaub vom Problem.“
Zum Anderen stehen – egal, was auch passiert
„Gerade in der Krise ist es wichtig, den Partner zu unterstützen. Ihn bei Freunden schlecht machen? Keine gute Idee! Und wenn andere etwas Negatives über ihn sagen: Lassen Sie es nicht durchgehen – er ist ihr Partner!“
Wieder mehr Zeit für das Liebesleben nehmen
„Haben Sie keinen Sex mehr, geht ein wesentlicher Teil der Beziehung flöten. Manchmal herrscht Bettflaute, weil man den Anderen nicht versteht. Beispiel: Sie will keinen Sex, weil er nicht liebevoll ist. Er ist nicht liebevoll, weil sie keinen Sex mehr möchte. Da heißt es: Trotz Krise Liebe machen – und dem anderen zeigen, dass man ihn begehrt. Das kann Wunder wirken!“
Mit Geschenken und Kleinigkeiten überraschen
„Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft – und tun auch in der Beziehungskrise gut. Das kann der Schal sein, der dem Partner so gut im Schaufenster gefallen hat – oder ein Post-It am Spiegel, auf dem ‚Ich küsse dich!‘ steht.“
Spontane Unternehmungen
„Trotz des Streits: Packen Sie die Koffer und fahren gemeinsam weg. Gehen Sie mal wieder zu Ihrem Lieblings-Italiener oder ins Theater. Oder machen wieder was völlig Verrücktes.“
Sagen Sie doch mal wieder „Ich liebe dich“
„Klar, dem Anderen ständig die magischen drei Worte ins Ohr zu flüstern, wirkt irgendwann abgedroschen. Aber: Ein ernst gemeintes ‚Ich liebe dich‘ in einem ganz intimen Moment wirkt wie Balsam für die Seele.“
Gemeinsam in alten Erinnerungen schwelgen
„Weißt du noch damals, der Sommerurlaub? Sich gemeinsam Fotos anzuschauen, verbindet – und lässt alte Gefühle Revue passieren.“
Es gibt viele Gründe für eine Liebeskrise. Ehe man sich versieht, ist es zu spät. Vermeiden Sie deshalb rechtzeitig folgende Fehler:
– Lea, Seite 54-55