Basiert eine Beziehung immer noch auf Treue - oder darf Sex mit anderen Partnern das Liebesleben aufpeppen?
In der Nov. 2014 Ausgabe des Miss Magazins, beantworte ich einige der häufigsten Fragen rund um das Thema Treue und Monogamie. Hier die wichtigsten Auszüge aus dem Interview...
An dieser Stelle: Ja, es gibt wenige offene Beziehungen, die dauerhaft funktionieren. Aber es gibt auch glückliche Partner, die nach 40 Jahren Ehe immer noch vor Glück strahlen. Beide Formen sind selten, es ist eine individuelle Entscheidung zu welcher Gruppe man gehören will.
Es schwingt die Idee mit, ganz ICH bleiben zu können ohne für das WIR etwas aufgeben oder tun zu müssen.
Was viele reizt ist die scheinbare Unverbindlichkeit und die Mischung aus Distanz und Nähe.
Auch wenn ein Seitensprung manchmal Anlass dafür sein kann, eine Bestandsaufnahme der Paarbeziehung vorzunehmen, ein ehrliches Gespräch zu führen und neue Anregungen für die Belebung der Partnerschaft aufzugreifen, halte ich ihn nicht für das geeignete Mittel der Wahl - besser ehrlich sein und schon vorher drüber sprechen was wir tun können um eingerostete Beziehungsmuster in Bewegung zu bringen.
Die Wahrheit ist, jemand der monogam leben will und seinen Partner nicht gern mit anderen Menschen teilt, kann auf Dauer nicht glücklich werden in einer offenen Beziehung. Gefühle lassen sich nicht weg argumentieren. Wie soll sich ein Mensch in einer Beziehung wohlfühlen, die eigentlich gar nicht seinen Vorstellungen entspricht? Und vor allem wer will mit jemandem zusammen leben, der einen Kompromiss eingeht und eigentlich nicht genau das will, was er oder sie lebt. Schauspielerei hat in einer intimen Paarbeziehung keinen Platz und sorgt über kurz oder lang für Frustration und Verletzungen. Du kannst nicht jemandem zu Liebe ein anderer sein. Nie auf Dauer
Monogamie ist nicht natürlich, sondern eine kulturelle Entwicklung, die wir unsmit der Zeit angeeignet haben. Wenn wir frisch verliebt sind wünschen sich nahezu alle Menschen die ewige und treue Liebe mit nur einem Partner. Der Exklusivitätsanspruch wird meist so lange gelebt, bis sich Mängel in der bestehenden Paarbeziehung bemerkbar machen.
Experten sagen: Der Mensch ist als soziales Wesen eindeutig für die Liebe vorprogrammiert, aber nicht zwingend für Exklusivität mit einem Partner. Seitensprünge und Affären sind immer mehr ein Bestandteil des Sexualverhaltens in unserer Kultur. Letztlich muss jeder und jede individuell entscheiden was er/ sie leben möchte und was nicht.
Ich halte es für wichtig die Bereitschaft zur Treue oder überhaupt ihre Definition innerhalb einer Beziehung individuell zu klären und fernab von Treueschwüren und hohlen gegenseitigen Versprechungen eine Vereinbarung zur gegenseitigen Ehrlichkeit zu treffen.
Wer seinen Partner loswerden will ist eifersüchtig. Treue ergibt sich aus Liebe und nicht aus Klammern und fordern! Wer sich verhält als hätte er ein Recht darauf den anderen für immer für sich zu behalten wird ihn mit hoher Wahrscheinlichkeit verlieren!
Das fordernde Verlangen nach unbedingter Treue ist eine Anmaßung, Treue wird mir aus Liebe geschenkt, nicht weil es mein Recht ist.