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Valentinstag: Kommerz oder Tag der Liebe? Eine TV Diskussion

Geschrieben von Dominik Borde | 15 Feb

Braucht die Liebe den Valentinstag?

Wenn es einen Valentinstag braucht, damit ein Paar sich seiner Liebe erinnert, dann ist es um die Beziehung schlecht bestellt. Dann ist der Valentinstag wirklich nur ein Geschäft, das pflichtbewusste Abspulen eines Ereignisses. Und das spürt der andere garantiert.

Man kann dem anderen nie oft genug zeigen, dass man ihn oder sie liebt. Wenn der Valentinstag ein Tag von vielen ist, dann spricht nichts dagegen. Erinnerungen an das, was uns im Leben wirklich glücklich macht, sind wertvoll, da wir im Alltag mit seiner Flut an Einzelaufgaben das Wesentliche leicht aus den Augen verlieren. So wie der Hochzeitstag oder Kennenlerntag kann auch der Valentinstag ein fixer Tag sein, an dem sich Paare eine Freude machen.

 

Streit und Enttäuschungen vermeiden

Viele Menschen sagen zwar offiziell, dass sie den Valentinstag ablehnen. Aber erhoffen sich insgeheim trotzdem eine Überraschung. Das ist ein Denkfehler. Wem der Valentinstag wichtig ist, der sollte auch dazu stehen. Sonst sind Enttäuschungen oder Streit vorprogrammiert.

Das perfekte Geschenk

Der Valentinstag steht und fällt mit der Wahl des Geschenkes. Gute Geschenke brauchen Geschichte – ein gutes Geschenk hat einen persönlichen Hintergrund, warum es verschenkt wurde. Je mehr sich der Partner durch das Geschenk gesehen, gehört und verstanden fühlt desto besser wird es beim Gegenüber ankommen. Meist müssen Geschenke auch gar nicht teuer sein, dafür von Herzen kommen. Sie hat einen Lieblingsautor, von dem gerade ein neues Buch erschienen ist? Er wollte schon lange zu zweit und ohne Kinder zu diesem angesagten Italiener? Sie klagt schon seit Wochen über Verspannungen im Nackenbereich und möchte sich eine Massage ausmachen? Dann ist Valentinstag eine gute Gelegenheit, diese Wünsche zu erfüllen. Oder auch einfach nur so, weil einem gerade danach ist.

Der Valentinstag und seine Geschichte

Der Valentinstag geht höchst wahrscheinlich auf den christlichen Bischof Valentin von Rom zurück, der im 3. Jahrhundert n. Chr. gelebt hat. Der christliche Glaube war damals verboten. Valentin soll dennoch Paare nach christlichem Ritus getraut und ihnen Blumen geschenkt haben. Valentin ist hingerichtet worden, im 5. Jahrhundert wurde der Valentinstag zum Gedenktag. Richtig populär als Tag der Liebe wurde der Valentinstag im angelsächsischen Raum. Hier schenkten einander Valentinstagspaare ab dem 15. Jahrhundert Gedichte und kleine Aufmerksamkeiten. Die Paare wurden entweder gelost, oder per Zufall ermittelt (der erste Kontakt am Morgen des Valentinstags). Im deutschsprachigen Raum galt der Valentinstag als Lostag. Der erste Bursch, den ein Mädchen am Valentinstag erblickte, würde der Bräutigam werden, so der Glaube. Deshalb hieß er auch Vielliebchentag. Im deutschsprachigen Raum ging diese Tradition allerdings verloren. Erst nach dem 2. Weltkrieg brachten US Soldaten den Valentinstag wieder zurück.

Kommerziell ist nicht gleich verwerflich

Dass viele Geschäfte mit Valentinstagsaktionen werben, finde ich nicht verwerflich. Es gibt ja auch Weihnachtsaktionen, Osteraktionen, Muttertagsaktionen, …. Diese Tage stellen wir auch nicht in Frage, bloß weil sie eine kommerzielle Seite haben. Wie bei all diesen Fest- und Gedenktagen kommt es nur darauf an, was wir daraus machen. Ein einfallsloses Last-Minute-Geschenk, das nur das schlechte Gewissen beruhigen soll, wird immer schlecht ankommen. Eine liebevolle Überraschung dagegen ist immer willkommen.