Die meisten Menschen wollen glücklich sein und ein erfülltes Leben führen; das ist ja soweit nichts Neues. Doch bestimmt kennst auch du jemanden, der - obwohl es ihm objektiv betrachtet gut gehen könnte - trotzdem immer irgendwo zwischen mies gelaunt bis depressiv unterwegs ist. Hier erfährst du die 8 häufigsten Wege, wie man in ein emotionales Gefängnis hinein gerät und erkennst, wie du auch wieder ausbrechen kannst.
Auch in meiner Arbeit mit Singles und Paaren begegne ich sehr häufig Menschen, die, obwohl sie die Zutaten für ein glückliches Leben reichlich zur Verfügung hätten, unbewusst enorm viel dafür tun, sich die emotionale Suppe zu versalzen bzw. sich überwiegend miserabel zu fühlen. Viele von ihnen haben das Aufrechterhalten negativer Stimmungen zu einer regelrechten Kunstform entwickelt.
Sich dauerhaft schlecht zu fühlen braucht Hingabe, Fantasie, gezielte Aufmerksamkeit und kostet eine Menge Energie. Ganz besonders dann, wenn die Lebensumstände alles andere als schlecht sind.
Ich selbst kenne diesen Zustand und glaube, dass jeder von uns schon mal Dinge schlechter geredet hat, als sie tatsächlich waren. Den Unterschied macht, ob du nur hin und wieder negativ drauf bist, oder ob du ein sich ständig wiederholendes Muster fährst, das dich in einer Negativspirale gefangen hält.
8 garantierte Wege, um dich in jeder Beziehung miserabel zu fühlen
1. Gib dir eine negative Identität und halte an dieser unbedingt fest
Der Drang eins zu bleiben, mit dem, wer wir glauben zu sein, ist eine der stärksten Kräfte im Menschen überhaupt. Wir neigen dazu, an unserer geglaubten Identität festzuhalten, selbst dann, wenn das für uns negative Konsequenzen hat.
Wenn du also dauerhaft unglücklich und unzufrieden sein willst, verpasse dir selbst eine negative Identität. Denke dir: "Ich bin ein unglücklicher Mensch!“ und mach keinen Unterschied zwischen dem, was du tatsächlich erlebst und deiner gewählten Identität, egal was geschieht.
2. Lass die Realität niemals deine Wahl in Frage stellen
Negiere alle Momente, in denen du glücklich bist, und erinnere dich, wenn du mal lachen musst, sofort daran, dass du ja eigentlich nichts zu lachen hast.
3. Leugne dein Verhalten, wenn dir jemand helfen möchte, indem er dich darauf hinweist
Wenn also dein Partner zum Beispiel zu dir sagt: “Hey Schatz, du bist ständig so negativ und machst alles schlecht, ich glaube, das tut dir nicht gut“, verteidige deinen Zustand, indem du die äußeren Umstände verantwortlich machst und viele Gründe findest, warum du das Recht hast, dich weiterhin schlecht zu fühlen.
4. Wenn etwas in deiner Beziehung nicht stimmt, gib deinem Partner die Schuld und übernimm keine Verantwortung dafür
Egal ob mangelnde Nähe, mangelndes Vertrauen oder zu wenig Sex dich belastet bzw. dir andere Beziehungsprobleme zu schaffen machen, sorg´ dafür, dass du ein unschuldiges Opfer bleibst. Sei überzeugt davon, dass du nichts dafür kannst und keinen Einfluss auf die Situation hast. Mach´ deinen Partner allein verantwortlich und schiebe im Notfall die Wahl dieses Partners auf äußere Umstände.
5. Prügle dich selbst und andere mit Beschuldigungen
Verzeihe dir nichts! Anstatt eine Lektion aus Fehlern mitzunehmen, beschuldige dich, so oft es geht dafür nicht perfekt sondern menschlich zu sein - und somit Fehler zu machen. Wenn du damit fertig bist, beschuldige die Umstände, das Leben, die Anderen und nicht zu vergessen: Den Partner!
6. Erkenne niemals gute Intentionen deines Partners und leugne alle seine positiven Seiten
Sehr häufig ist das, was uns am Anfang in einer Beziehung am anderen anzieht, genau das, was uns nach ein paar Jahren stört. Die lebenslustige Frau ist uns manchmal zu laut, der ruhige Fels in der Brandung zu schweigsam, der Abenteuer zu unstet, die kumpelhafte Frau, mit der man Pferde stehlen kann, in manchen Situationen nicht elegant genug usw.
Um dich nachhaltig in einer Beziehung schlecht zu fühlen, registriere unter keinen Umständen, dass vieles von dem, was dich stört, auch für jene Dinge verantwortlich ist, die dir ursprünglich an deinem Partner gefallen und dich angezogen haben. Immer, wenn dein Partner ein Verhalten zeigt, das dir nicht gefällt, geh´ davon aus, dass er dies mit Absicht tut bzw. bewusst gegen dich einsetzt. So kannst du sicher keine Beziehungsprobleme lösen.
7. Übe dich schlecht zu fühlen - häufig und intensiv
Nütze alles was dir einfällt, um dich richtig schlecht zu fühlen. Erzeuge große Bilder von deinem Scheitern, spiele traurige Musik, erzähle eine alte, schmerzhafte Geschichte aus der Vergangenheit, die du immer wieder erzählen kannst, und richte deinen Fokus auf negative Ereignisse in deinem Leben.
Für besonders intensive negative Momente achte auf deine Körperhaltung, deine Atmung, deine Körperspannung und vor allem auch auf das, was du in solchen Momenten selbst zu dir sagst. Stelle dir möglichst viele negative Fragen und lenke deine Aufmerksamkeit bewusst auf das, wovor du Angst hast, was dich traurig macht oder was du suchst zu vermeiden!
8. Lass dich unter keinen Umständen darauf ein, Rat und Unterstützung zu suchen
Halte dich was auch immer geschieht an das Motto: “Geh mir weg mit deiner Lösung, denn sie wäre der Tod für mein Problem.“ Umgib dich nur mit Menschen denen es möglichst ähnlich geht wie dir. Vermeide Leute wie die Pest, die ihre Probleme gelöst oder andere Erfahrungen gemacht haben. Freunde dich nur mit Menschen an, die mindestens genauso, wenn geht aber noch schlechter drauf sind als du.