Hast du das Gefühl, immer wieder an die falschen Partner:innen zu geraten? Oder gibt es in deinen Beziehungen immer wieder zu den gleichen Themen Streit? In diesem Artikel möchte ich aufklären, wie Konflikte aus der Geschichte mit unserer Herkunftsfamilie dafür sorgen können, dass wir uns im eigenen Leben mit Beziehungen und der Liebe zu intimen Partnern oder Partnerinnen schwertun.
Meist suchen wir die Ursache unserer Beziehungsprobleme bei uns selbst. Wir fragen uns: Was mache ich bloß immer wieder falsch? Warum bin ich immer noch nicht gut genug? Warum weiß niemand zu schätzen, was ich alles tue?
Ich möchte dir als Erstes sagen: Es ist nicht deine Schuld, dass du immer wieder mit den gleichen Beziehungsproblemen zu tun hast oder immer wieder unpassende Partner:innen anziehst.
Dass du immer wieder an den gleichen Mustern scheiterst, liegt an Prägungen aus deiner Herkunftsfamilie, die du unbewusst übernommen hast und deren Auslöser sogar noch lange vor deiner Geburt liegen können.
Typische Beziehungsprobleme, die durch Konflikte in der Herkunftsfamilie verursacht werden, sind:
Hier vier Beispiele dafür, wie das Verhalten unserer Eltern unser Verhalten als Erwachsene in Beziehungen prägen kann:
Viele Menschen fühlen oder wissen, dass negative Erfahrungen aus der Vergangenheit ihrer Herkunftsfamilie sie belasten. In der Fachsprache werden diese Störungen im familiären System als systemische Verstrickungen bezeichnet.
Zu deinem Familiensystem gehören deine Eltern und deine Großeltern sowie alle Kinder und Geschwister, einschließlich der tot geborenen und verstorbenen. Manchmal auch noch wichtig in der Familiengeschichte sind weiter zurückliegende Ahnen, wenn diese ein schweres Schicksal hatten, und frühere Partner:innen der Eltern oder Großeltern. Ebenfalls spielen eine Rolle Personen, die für den Erhalt des Familiensystems lebensnotwendig waren. Wenn beispielsweise der Nachbar deinen Opa vorm Ertrinken gerettet hat, spielt auch dieser Nachbar in deiner Familie eine bedeutende Rolle und gehört zu eurem Familiensystem dazu.
Die wichtigsten systemischen Regeln sind:
Der Ältere hat Vorrang vor dem Jüngeren, denn je länger jemand zum System gehört, desto ältere Rechte hat derjenige und gehört auch entsprechend geachtet. Eltern geben, Kinder nehmen, denn das Kind gibt es nur, weil es die Eltern gibt, und nicht umgekehrt.
Wenn wir als Kinder von den eigenen Eltern gefühlt zu wenig Liebe und Aufmerksamkeit bekommen haben, nicht gesehen oder abgelehnt wurden, fällt uns die Liebe zu den Eltern schwer. Wir blicken dann wie von oben herab auf unsere Eltern, lehnen sie ab, bemitleiden oder beschuldigen sie und sagen: Ihr seid für mich zu schwach, nicht richtig bzw. nicht gut genug.
So entsteht eine der häufigsten Belastungen im Familiensystem: die Störung der Ordnung. Diese Kinder konnten sich bei ihren Eltern nicht anlehnen und haben gelernt, dass sie nichts brauchen sollen. Als Erwachsene sind diese Kinder dann Menschen, die nicht gerne etwas schuldig bleiben und die in ihren Beziehungen zu anderen Menschen schnell in eine Retterdynamik verfallen.
Ein Retter oder eine Retterin ist jemand, der nie fragt: Wie geht es mir damit?, und nie sagt: Das ist mir zu viel. Diese Menschen fühlen sich oft schuldig und für die Gefühle anderer Menschen verantwortlich. Sie tun sich schwer damit, über ihre eigenen Bedürfnisse und Emotionen zu sprechen, weil das in ihrem Elternhaus nicht belohnt wurde. Weil sie in ihrer Kindheit nichts brauchen durften, wollen sie auch als Erwachsene nichts und niemanden brauchen.
Doch genau diese Haltung und Einstellung zu den Eltern hindert uns, familiäre Verstrickungen zu lösen und unbeschwert unsere Beziehungen als Erwachsene zu leben.
Wie wohl kann sich ein Apfel fühlen, der sagt: Der Baum, von dem ich stamme, war nicht gut genug?!
Wenn wir auf unsere Eltern schauen, schauen wir auch auf einen Teil von uns selbst, denn wir „sind“ unsere Eltern. Du bist zu 50 Prozent deine Mutter, zu 50 Prozent dein Vater und in dir fließen zusammen all die Erfahrungen aus Tausenden Vorfahren und unzähligen Generationen vor dir. Es hat exakt diese Menschen vor dir gebraucht, damit du heute sein kannst.
Die Erfahrung aus der systemischen Arbeit macht deutlich: Wer mit Verachtung auf seine Ahnen schaut, dem wird es im Leben an Rückhalt fehlen und an Selbstsicherheit und Selbstwert mangeln.
Wer sagt: Mein Vater, meine Mutter, die waren nicht gut genug, ich habe zu wenig von ihnen bekommen, ich habe die falschen Eltern und lehne sie ab, dem wird es immer schwerfallen und letztlich unmöglich sein, gleichzeitig ein erfülltes Beziehungs- und Liebesleben zu führen!
Alles, was wir an unseren Eltern ablehnen, dem werden wir ähnlicher.
Viele Menschen sagen: Ich hasse meine Eltern. Doch das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass, sondern Gleichgültigkeit. Fakt ist: Deine Eltern können dir nicht egal sein, denn schließlich verdankst du ihnen nicht weniger als dein Leben und damit so ziemlich alles. Folglich, selbst wenn du denkst, du hasst deine Eltern, hast du gerade dadurch eine besonders intensive Verbindung zu ihnen. Und solange du noch Ärger, Traurigkeit, Furcht oder Schuld in ihre Richtung spürst, bist du nicht frei, dich abzunabeln, sondern gefangen im Widerstand mit deiner Geschichte. Wirklich Abnabeln kann sich ein Kind systemisch nur in der Liebe und Annahme der Eltern, nicht im Widerstand mit ihnen.
Wenn ein Kind sagt: „Ich werde nicht so wie mein Vater, ich muss anders sein“, ist es nicht frei, sich selbst zu entdecken, sondern abhängig davon, nur nicht wie der Vater zu werden. Ähnlich wie ein Hund, der angekettet um einen Punkt im Kreis rennt. Je mehr du mit deinen Eltern im Widerstand bist, umso ähnlicher wirst du ihnen werden.
Ein Beispiel:
Mein Vater ist ein lauter Mensch ohne jeden Respekt vor nichts und niemandem, ein großkotziger Depp, der mich nicht wertschätzt. Schreit der Sohn wenig wertschätzend und gar nicht respektvoll über seinen Vater ;)
Bzw. das genaue Gegenteil:
Du sagst: Ich werde nie so ein harter, dominanter Klotz wie mein Vater. Und wirst ein Mann, der mit männlicher und dominanter Energie überhaupt nicht umgehen kann, der blockiert ist, seine Grenzen aufzuzeigen oder auch mal lauter Stopp sagt.
Auch auf der körperlichen Ebene können familiäre Verstrickungen stark belastende Auswirkungen haben. Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie sind immer Folgen von Konflikten in der Herkunftsfamilie, beispielsweise, wenn das Kind sehr unter den ständigen Streits oder der Trennung seiner Eltern gelitten hat. Auch Ritzen ist ein Zeichen dafür, dass Menschen sich in ihrer Familie nicht gesehen fühlen, im Sinne von: Ich muss lernen, mit mir selber zurechtzukommen, denn was ich sage, macht eh keinen Unterschied und bevor ich gar nichts spüre, ist der Schmerz die Erlösung. Rückenschmerzen sind typisch für Schuld, Belastung, zu viel tragen müssen, alles selber machen müssen. Burn-out ist eine typische Folge der Retterdynamik.
Viele deiner Muster begleiten dich schon seit 35, 40 Jahren, so lange du schon lebst, und um sie durch neue Muster und Verhaltensweise zu ersetzen, braucht es mehr als reines Kopfwissen aus Büchern oder vereinzelte Coachingstunden.
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