In diesem Blog erfährst du, welche Fragen du stellen kannst, um dein Gegenüber in eine positive und offene Stimmung zu versetzen, wie du generell mehr Spaß dabei hast, mit Menschen zu kommunizieren und mit ein wenig Neugier deine kommunikativen Fähigkeiten weiter ausbauen kannst.
Rhetorik, die wirkt: Mach andere besser!
Wir Menschen entsprechen gerne einem guten Bild von uns bzw. einer guten Vorannahme über unser Verhalten. Sieh´ dein Gegenüber positiv und bau´ das, was du dir für ein Gespräch mit ihr/ihm wünschst, in deine Kommunikation mit ein. So fühlt sich dein Gesprächspartner AUTOMATISCH besser mit sich selbst! Hier ein Beispiel, das du gleich heute ausprobieren kannst:
Das Beste im Gegenüber sehen - Beispiel:
Neulich waren meine Freundin und ich auf dem Wiener Hauptbahnhof. Wir wollten Tickets für eine bevorstehende Zugfahrt ins Ausland kaufen, hatten aber noch ein paar Fragen. Während wir in der Schlange vor dem Infoschalter anstanden, erwähnte meine Freundin die mangelhafte Hilfsbereitschaft und den schlechten Service, den sie bisher oft im Zusammenhang mit Reisen erleben musste.
Weil ich wollte, dass sie den ungeliebten Ort “Bahnhof” wieder positiver sehen kann, begrüßte ich lächelnd die auf den ersten Blick ein wenig reserviert scheinende Dame am Schalter mit folgenden Worten:
„Schönen guten Tag! Ich bin froh, dass ich hier an jemanden geraten bin, der kompetent zu sein scheint. Doch bevor sie mir sicherlich gerne weiterhelfen, beantworten Sie mir doch bitte eine Frage: Warum sind gerade die Mitarbeiter hier alle so unglaublich freundlich und hilfsbereit? Machen sie besondere Schulungen oder so? Nirgendwo ist mir das so positiv aufgefallen wie hier! Kompliment!"
Was glaubst du, wie der weitere Austausch mit dieser Bahnhofsmitarbeiterin vonstatten ging?
Richtig, sie war extrem bemüht und ganz besonders freundlich. Sie wollte gerne meinem positiven Bild, der strahlenden Vorannahme ihrer kompetenten Persönlichkeit und Hilfsbereitschaft, entsprechen. Diese Methode wirkt garantiert! Falls du jetzt denkst, sie sei sehr manipulativ und in den falschen Händen ein gefährliches Werkzeug, um andere auszunützen, magst du damit durchaus Recht haben. Es kommt immer auf die Intention an, mit der du ein Werkzeug verwendest. Ein Messer kann sowohl gefährlich als auch lebensrettend sein. Deine Wortwahl kann heilend oder zerstörerisch wirken. Einem grantigen Gegenüber ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern macht Spaß und tut beiden gut.
Weitere Beispiele für positive Vorannahmen:
„Sind alle Wiener Mädls so frech und witzig?“
„Warum sind Tirolerinnen so besonders charismatisch und aufgeschlossen?“
„Sind alle Wiener so entspannt und freundlich?“
„Sie sind sicher ein guter Zuhörer, so etwas fällt mir gleich auf!“
„Sie haben so etwas Beruhigendes und Kompetentes an sich!“
„Sie wirken wie jemand, der andere gerne unterstützt, darf ich Sie fragen...“
Ein liebevoller Mitmensch macht andere besser, indem er in ihnen sieht, wie sie ursprünglich einmal gemeint waren. Unterstelle deinen Mitmenschen eine positive Absicht, ihren guten Willen, das Beste von ihnen selbst - und sie werden sich meist gerne darum bemühen, diese Erwartungshaltung zu erfüllen. So erhellst du die Stimmung und bringst positive Gedanken in jede Unterhaltung!