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Patchworkfamilie: Wie kann das gutgehen?

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Stress mit dem oder der Ex-Partner:in? Konflikte mit den Kindern? Streit mit der Familie? Wie Patchworkfamilie gelingen kann – die 5 wichtigsten Regeln.

Es ist eines der häufigsten Themen, warum Menschen zu uns kommen: Stress in der Patchworkfamilie. Das ist kein Wunder, denn die Entstehung einer Patchworkfamilie ist fast immer auch mit Schmerz verbunden. Eine oder sogar zwei Familien lösen sich auf, die Kinder verlieren die gewohnte Verbindung zu einem ihrer Elternteile, meist erfolgt auch die räumliche Trennung. Dass es viele Herausforderungen mit sich bringt, auf einer solchen Basis eine neue Familie zu entwickeln, ist selbstverständlich.

5 wichtige Regeln für Patchworkfamilien

Wie es gelingen kann, ein friedliches und sogar liebevolles Zusammenleben in der Patchworkfamilie zu gestalten, dazu möchte ich hier kompakt zusammengefasst meine 5 wichtigsten Erkenntnisse mit euch teilen. Sie beruhen auf der Zusammenarbeit mit mehr als 13.285 Menschen, denen wir in mehr als 29.860 Coachingstunden in 12 Jahren dabei geholfen haben, ihre Beziehungen mit weniger Angst und mehr Liebe zu gestalten.

Nach dem Lesen wirst du wissen:

1. Wie du ein gutes Verhältnis zu deinen Stiefkindern aufbaust
2. Wie du Streit mit deinem Ex-Partner oder deiner Ex-Partnerin vermeidest
3. Was hilft, wenn die Stiefgeschwister sich ständig streiten
4. Wie du damit umgehen kannst, wenn deine Familie deine neue Beziehung nicht akzeptiert
5. Wie du deine neue Beziehung davor schützt, unter dem Patchwork-Stress zu leiden

Außerdem erwartet dich am Ende des Artikels noch ein Extra-Tipp!

 

1. Wie du ein gutes Verhältnis zu deinen Stiefkindern aufbaust

Konflikte mit den Kindern des neuen Partners oder der neuen Partnerin sind einer der häufigsten Gründe für tiefgreifende Schwierigkeiten in einer Patchworkfamilie. Häufig sind die Kinder verstört durch die Veränderung ihrer Herkunftsfamilie, sie sind traurig über die Trennung ihrer Eltern und tun sich schwer damit, die neue Beziehung ihres Vater oder ihrer Mutter zu akzeptieren.

Hinzu kommt die Distanz zu dem Elternteil, der nicht mehr dauerhafter Teil der neuen Patchworkfamilie ist. Plötzlich ist Mama oder Papa nicht mehr immer da, sondern wohnt woanders, baut vielleicht auch eine neue Familie auf. Solche Prozesse wirken sehr stark auf Kinder und lösen oftmals große Verlustängste aus. Es ist nur allzu verständlich, wenn sie darauf emotional reagieren, wenn sie den Trennungsschmerz der Eltern austragen, wenn sie mit Emotionen wie Ärger, Traurigkeit, Furcht oder Schuld reagieren oder sich in sich selbst zurückziehen und eine Weile kaum erreichbar sind.

Hier ein Beispiel eines Klienten:

Er verliebt sich in eine Frau mit drei kleinen Kindern. Er selbst hat zwei ältere Söhne. Die neue Partnerin wird innerhalb kürzester Zeit schwanger und er zieht zu ihr, da sie mit ihren Kindern außerhalb der Stadt wohnt. Die Söhne sind plötzlich in einer Großfamilie und keiner hat sie gefragt, ob sie das wollen. Der Kleine bemüht sich darum, den Papa nicht zu verlieren, aber der Ältere, der 15 ist, kommt mit der Umstellung gar nicht klar.

Was kann helfen?

Regel Nr. 1: Geh behutsam und ehrlich mit den Kindern, sorge für klare Regeln und lass den Kindern Zeit.

Kinder in einer solchen Situation brauchen einen behutsamen und ehrlichen Umgang. Es hilft, altersgemäß mit ihnen über die Veränderungen der Gefühle, der Beziehungen und der Lebenssituation zu sprechen. Ganz wichtig ist es, die Verlustängste aufzufangen und einen klaren Plan dafür zu entwickeln, wie in Zukunft die Verbindung zu dem Elternteil gestaltet werden kann, der nicht mehr bei dem Kind lebt.

Die Eltern sollten sich gemeinsam überlegen:

  • Was ist uns beiden wichtig für das Leben und das Überleben unserer Kinder?
  • Auf welche 7 Punkte können wir uns einigen, die wir gemeinsam umsetzen wollen, zum Wohle der Kinder?

Außerdem könnt ihr Familienregeln festlegen, die ihr den Kindern gemeinsam mitteilt, damit die Kinder merken: Die Eltern ziehen an einem Strang.

Und auch wenn es nicht funktioniert, halte deine:n Ex-Partner:in immer hoch und sprich insbesondere in Gegenwart deiner Kinder respektvoll über ihn oder sie.

Was tun, wenn die Kinder feindselig bleiben?

Kinder in einer Trennungssituation sind einem starken Gefühl der Hilflosigkeit ausgesetzt. Es wird über ihren Kopf hinweg darüber entschieden, wo und mit wem sie in Zukunft als Familie zusammenleben sollen. Sie wo immer möglich an den damit verbundenen Entscheidungsprozessen zu beteiligen, gibt ihnen ein Stück weit ihre Selbstbestimmung zurück.
Dabei geht die Eltern-Kind-Beziehung VOR der neuen Partnerschaft!

Gib deinem Kind oder deinen Kindern nach der Trennung Zeit, eine neue Beziehung mit dir als Elternteil aufzubauen. Das Kennenlernen der neuen Partner darf warten. Zwischen dem Kennenlernen und dem Zusammenziehen darf einige Zeit vergehen. Dieser Schritt sollte keinesfalls geschehen, bevor die Kinder bereit dafür sind. Nur weil du verliebt bist, bedeutet das nicht, dass deine Kinder den neuen Partner oder die neue Partnerin lieben müssen.

Entscheidet ihr euch eines Tages dafür, das Leben als Patchworkfamilie zu starten, lass deine Kinder auch Entscheidungen treffen: Welches Kind bekommt welches Zimmer? In welcher Farbe sollen die Wände gestrichen sein? Die Kinder auf diese Weise zu beteiligen, macht es ihnen leichter, mit der tiefgreifenden Veränderung in ihrem Leben umzugehen.

Wichtig dabei: Die Kinder dürfen im Rahmen der Möglichkeiten mit entscheiden, den Rahmen geben jedoch die Eltern vor.

Wesentliche Entscheidungen wie den Wohnort, wo die Kinder künftig Weihnachten feiern und mit wem liegen bei den Eltern, denn wenn am Kapitänstisch über die Reiseroute gestritten wird, werden die Passagiere nervös. Behaltet ihr hingegen das Ruder in der Hand, gibt das euren Kindern Sicherheit.

Plötzlich Ersatzmama oder Ersatzpapa?

Der neue Partner oder die neue Partnerin des Vaters oder der Mutter ist in einer besonders schwierigen Situation. Plötzlich Ersatzmama oder Ersatzpapa? Nein, das bitte auf keinen Fall! Kindern einen solchen Bezug aufzuzwingen, führt mit Sicherheit zu Gegenwehr. Besser ist es, ein freundschaftliches Verhältnis aufzubauen.

Dabei gilt: Beziehung vor Erziehung! Gewinne die Herzen der Kinder, bevor du ihnen deine Regeln und Lebensansichten beibringst – auch wenn sie nur gut gemeint sind.

Entspannte gemeinsame Unternehmungen können dabei helfen, über die Zeit ein freundschaftliches und eines Tages sogar liebevolles Verhältnis zueinander zu entwickeln. Fürsorge ist außerdem ein wichtiger Faktor, um das Vertrauen des Kindes aufzubauen. Wenn der neue Partner oder die neue Partnerin das Kind im gemeinsamen Alltag aufmerksam unterstützt, wird das Kind das mit Sicherheit bemerken, auch wenn es das in der ersten Zeit vielleicht nicht zeigen kann. Freundliche Worte, bei den Hausaufgaben helfen, bei den Hobbys unterstützen, zusammen basteln oder Musik machen, später vielleicht bei der Entscheidung für ein Studium unterstützen und beim Umzug helfen – all diese Dinge helfen dem Kind, eine Verbindung zu dem neuen Partner oder neuen Partnerin aufzubauen.

Ein ganz wichtiger Punkt dabei: Der neue Partner oder die neue Partnerin darf nur im Auftrag der leiblichen Eltern handeln, nicht aber strafen oder erziehen, das wäre systemisch eine Grenzüberschreitung.

Hilfreich ist es auch, wenn er oder sie die Wünsche des Ex-Partners oder der Ex-Partnerin seiner neuen Liebe im Blick hat. „Wie macht das denn die Mama daheim mit dir?“ Mit solchen und ähnlichen Fragen zeigst du Respekt vor dem nicht anwesenden Elternteil und gewinnst somit den Respekt des Kindes.

Ein No-Go ist hingegen: Den oder die Ex ablehnen oder schlecht machen. Kinder werden diesen Elternteil vertreten. Stattdessen sollte grundsätzlich gut über den oder die Ex gesprochen werden.

Und wenn all das nichts hilft und die Kinder über viele Jahre hinweg feindlich eingestellt bleiben?

Dann darf sich der neue Partner oder die neue Partnerin auch schützen. Bist du gerade davon betroffen: Kommuniziere deutlich deine Grenzen und was dich möglicherweise verletzt. Besprich mit deinem Partner oder deiner Partnerin klare Regeln für den Umgang miteinander. Wie viel Zeit bleibt als Paar, wie viel Zeit für die Kinder? Muss den Kindern gegenüber deutlicher dazu kommuniziert werden, dass auch der neue Partner oder die neue Partnerin einen respektvollen Umgang verdient, auch wenn es ihnen nicht gefällt, dass er oder sie jetzt ein Teil ihres Lebens ist?

Kinder spiegeln das Verhalten der Erwachsenen. Lehnen die Kinder die neue Partnerin oder den neuen Partner ab, steht mit großer Sicherheit auch der oder die Ex-Partnerin der Person mit ablehnenden Gefühlen gegenüber. Es kann einen Versuch wert sein, in einem Gespräch darum zu bitten, die eigene Ablehnung nicht länger gegenüber den Kindern zu kommunizieren, damit diese um ihretwillen eine Chance haben, eine freundliche Verbindung zu dem neuen Partner oder der neuen Partnerin aufzubauen.

Möglicherweise ist auch Eifersucht auf den früheren Partner oder die frühere Partnerin ein Thema. Oft fällt es schwer, die Kinder einer anderen Frau oder eines anderen Mannes anzunehmen, weil es schwerfällt, die Ex-Beziehung des Partners oder der Partnerin mit allem Drum und Dran anzunehmen. Das spüren die Kinder und verhalten sich entsprechend.

Zu diesem Thema auch interessant: Neuer Partner mit Kind: Wie kann das gutgehen?

 

2: Wie du Streit mit deinem oder deiner Ex-Partnerin vermeidest

Auch diese Klientin hat mit den Herausforderungen ihrer Patchworkfamilie sehr zu kämpfen:

„Ich habe mich vor vielen Jahren in einen verheirateten Mann verliebt. Ich wollte das nicht, denn umgekehrt hätte ich auch nicht gewollt, dass eine andere Frau mir den Mann wegnimmt. Doch ich und mein heutiger Partner konnten nicht gegen unsere Gefühle an. Hinzu kam, dass seine Ehe schon lange in einer Krise steckte. Der Kinder wegen hat er es lange Zeit nicht über sich gebracht, sich von seiner Frau zu trennen. Doch irgendwann war klar, dass es so nicht mehr weitergehen konnte. Die beiden entschieden sich für die Trennung, er zog aus. Leider kommt seine Ex-Partnerin mit der Trennung überhaupt nicht klar. Das merke ich daran, dass sie alles tut, um unsere Partnerschaft und meine Beziehung zu ihren Kindern zu sabotieren. Immer wieder sagt sie kurz vorher Besuchswochenenden ab, sodass wir unsere Pläne zu zweit canceln müssen, oder sie beschwert sich darüber, wie ich mit den Kindern umgehe. Egal, was ich tue, nie ist es gut genug. Wie sollen wir so jemals eine harmonische Patchworkfamilie aufbauen?“

Was kann helfen?

Regel Nr. 2: Erzwinge nichts, gehe respektvoll mit deinem Ex-Partner oder deiner Ex-Partnerin um und hilf ihm oder ihr dabei mit der Trennung abzuschließen.

Trennungen sind selten einfach und meist mit heftigen emotionalen Schmerzen verbunden. Eine Liebe geht verloren, eine einstmals erträumte Zukunft liegt in Trümmern, nichts ist mehr, wie es mal gedacht war. Insbesondere, wenn der Trennung eine Affäre vorhergeht, sind die Verletzungen des ehemaligen Partners oder der ehemaligen Partnerin oft so tief, dass für lange Zeit oder vielleicht auch niemals auf einen freundlichen Umgang miteinander zu hoffen ist – nicht einmal um der Kinder willen.

Diese 4 Punkte können helfen, das Verhältnis zum oder zur Ex zu entspannen:

  • Es hilft nichts, in solchen Situationen irgendetwas erzwingen zu wollen, à la “Bitte reiß dich doch zusammen, die Kinder leiden doch so schon genug.” Es bleibt nur, mit Respekt mit den Wunden des Anderen umzugehen und das eigene Verhalten so zu reflektieren, dass die Verletzungen des Anderen nicht immer wieder getriggert werden.

  • Ein Lösungsansatz kann es sein, dem Ex-Partner oder der Ex-Partnerin mit einem Perspektivwechsel zu begegnen. Wie würde es mir gehen, wenn ich das erleben würde, was er oder sie gerade durchmacht? Was würde ich mir im Umgang mit mir wünschen? Wer sich in einem ruhigen Moment hinsetzt und sich in die Lage des Gegenübers hineinversetzt, kann ihm oder ihr oft mit mehr Empathie begegnen und so etwas Entspannung erreichen, denn der oder die Andere spürt es, ob man ihm oder ihr mit Ablehnung oder mit Verständnis und Respekt begegnet.

  • Eine weitere Möglichkeit ist es, dem oder der Ex-Partner:in einen Brief zu schreiben. Schreib ihm oder ihr, dass es dir leidtut, dass die Beziehung geendet ist, bitte ihn oder sie um Vergebung und bringe zum Ausdruck, dass du all das gemeinsam Erlebte zu schätzen weißt. So machst du es ihm oder ihr leichter loszulassen.

  • Halte ihn oder sie als Mama oder Papa hoch. Sag ihm oder ihr, dass er oder sie eine tolle Mutter oder ein toller Vater ist. Mute es ihm oder ihr zu, dass er oder sie die Trennung überwinden wird.

Dazu auch interessant: Trennung verarbeiten - Wie geht es jetzt mit der Exbeziehung weiter?

 

3: Was hilft, wenn die Stiefgeschwister sich ständig streiten

Bekommen Kinder durch eine neue Beziehung ihrer Eltern neue „Geschwister“, ist das zuerst einmal eine riesengroße Veränderung, die für sie nicht positiv sein muss. Plötzlich müssen sie die Aufmerksamkeit ihres Vaters oder ihrer Mutter mit diesen neuen Kindern teilen, zeitweise entsteht vielleicht sogar das Gefühl, dass die „Neuen“ mehr Aufmerksamkeit bekommen, weil es ja gilt, ein gutes Verhältnis zu ihnen aufzubauen. Vielleicht werden die Kinder auch als Stellvertreter:in für die neuen Lebenspartner:innen gesehen, die eventuell dazu beigetragen haben, dass die Beziehung der Eltern nicht mehr existiert.

Was kann helfen?

Regel Nr. 3: Gehe darauf ein, was deine Kinder sich für das Zusammenleben in der Patchworkfamilie wünschen.

Was nicht hilft, sind Sätze nach dem Motto: „Jetzt hast du immer Spielkameraden im Haus, das ist doch super!“ Was Kinder in einer solchen Situation brauchen, ist ganz viel Verständnis und feinfühlige Begleitung. „Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst und deine Mama oder deinen Papa sehr vermisst. Aber ich verspreche dir, dass sich an meiner Liebe für dich nichts verändert. Ich werde immer für dich da sein und dir zuhören, wenn du mich brauchst. Bitte lass mich wissen, was du dir für unser Zusammenleben wünschst und was du brauchst, damit du dich mit unserer neuen Familie wohlfühlen kannst.“

 

4: Wie du damit umgehen kannst, wenn deine Familie deine neue Beziehung nicht akzeptiert

Eine Familie besteht nicht allein aus den Partnern oder Partnerinnen und möglicherweise den Kindern, sondern steht immer auch in Bezug zu dem jeweiligen Familiensystem der Partner:innen; den Großeltern und den Schwiegereltern, den Geschwistern, den Onkeln und den Tanten .... Sie alle sind mehr oder weniger davon betroffen, wenn es zu einer Trennung kommt und auch hier kann es zu belastenden Reaktionen kommen, wenn eine:r der Partner:innen sich neu verliebt und plötzlich ein neues Familienmitglied anstelle des bisherigen Beziehungspartners akzeptiert werden soll.

Eine Klientin erzählt von ihrer Erfahrung:

„Ich habe fest daran geglaubt, dass die Familie meines neuen Partners mich eines Tages akzeptieren wird. Aber dem ist nicht so. Bei jedem Treffen kassiere ich spitze Bemerkungen von seinen Eltern. ,Deine Ex war da viel entspannter/Deine Ex hat das ganz anders gemacht …’ Es ist offensichtlich, dass sie nicht damit einverstanden sind, dass er sich für eine neue Partnerin entschieden hat. Ich bin das Getrieze so leid, aber es hilft wenig, wenn ich ebenfalls gereizt auf die blöden Bemerkungen reagiere. Schlimmstenfalls artet alles nur immer wieder in offene Streitigkeiten aus. Ich habe meine Mann schon oft um Beistand gebeten, aber er weiß auch nicht mehr, was er machen soll.“

Was kann helfen?

Regel Nr. 4: Bei allem Verständnis für andere – steh zu 100 Prozent zu deiner neuen Beziehung.

In einer solchen Situation ist es zwingend erforderlich, dass der Partner oder die Partnerin 100 Prozent loyal zu dem neuen Lebensgefährten oder der Lebensgefährtin steht und dies auch so kommuniziert.

Natürlich ist es verständlich, wenn die Familie ein ehemaliges Familienmitglied vermisst und damit verbundene Traurigkeit zum Ausdruck bringt – doch alles im zeitlichen Rahmen und nicht bei jeder Gelegenheit über viele Jahre hinweg. Sich über lange Zeit wiederholende verbale Angriffe auf den oder die neue Lebenspartner:in sind eine Grenzverletzung, die niemand akzeptieren muss.

 

5: Wie du deine neue Beziehung davor schützt, unter dem Patchwork-Stress zu leiden

Wer als Paar eine Patchworkfamilie aufbauen muss, ist oft vielen erschwerenden Einflüssen ausgesetzt, die ein Paar ohne einen solchen Kontext niemals erleben wird. Doch eine langfristig stabile und liebevolle Beziehung aufzubauen kann auch ohne eine solche Zugabe schon schwierig genug sein, denn wir alle bringen in unsere Beziehungen auch jede Menge Vorerfahrungen und Prägungen mit, die bestimmen, wie wir uns in Beziehungen verhalten.

Dazu noch ein Beispiel:

Sina (Name geändert) ist seit einiger Zeit mit einem Mann zusammen, der für sie seine frühere Partnerin verlassen hat. „Wir sind glücklich und denken gerade darüber nach, zusammenzuziehen. Da er eine Tochter hat, die nach der Trennung beim Papa geblieben ist, würde das bedeuten, dass wir in Zukunft eine Patchworkfamilie sind. Davor habe ich schon großen Respekt. Was mir aber noch viel mehr Sorgen macht, ist, was bei mir im Kopf gerade abgeht. Ich bin in früheren Beziehungen betrogen worden. Mein Partner hat für mich seine Frau verlassen. Was, wenn eines Tages ich ihm langweilig werde und er mich für eine andere verlässt? Vielleicht bereut er es auch eines Tages, dass er seine Frau verlassen hat und will zu ihr zurück? Die beiden haben immerhin schon ein Kind miteinander.“

Was kann helfen?

Regel Nr. 5: Verliere dich selbst und deine neue Beziehung nicht aus den Augen.

Wenn ein derartiges Gedankenkarussell auch deine Gedanken bestimmt, setze dich damit unbedingt auseinander, bevor es zu spät ist – gegebenenfalls auch mit professioneller Hilfe. Denn es bringt nichts, einfach immer weiterzumachen und nach außen so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Die Art und Weise, wie wir auf die Welt sehen und in ihr agieren, bestimmt, was wir anziehen und wie sich unsere Welt gestaltet. Schauen wir voller Angst auf unsere Beziehung und erwarten beispielsweise wieder betrogen zu werden, werden wir uns auf eine Art und Weise verhalten, die es wahrscheinlicher macht, dass diese Angst tatsächlich zur Realität wird, beispielsweise indem wir sehr eifersüchtig sind.

Ist eure Beziehung abseits des Patchwork-Stresses harmonisch, achtet sorgfältig darauf, euch ungestörte Zeit zu zweit einzuräumen. Babysitter, Großeltern, Freunde – bindet euer gesamtes soziales Netz ein, um euch freie Zeit ohne Streitigkeiten freizuräumen, in der ihr euch einzig und allein darauf konzentrieren könnt, eure Liebe zu genießen. 

 

Wann es Zeit für professionelle Hilfe ist

Oft dauert es Jahre, bis eine Patchworkfamilie zusammengewachsen ist. Es kann sehr belastend und emotional herausfordernd sein, all die Reibungen und Streitereien auszuhalten, die ein solcher Prozess mit sich bringen kann. Wenn gar nichts mehr geht und die Fronten komplett verhärtet sind, zögert bitte nicht, euch professionelle Hilfe von Außen dazu zu holen.

Viele Paare leiden viel zu lange unter ihren Problemen und hoffen, dass es von selbst besser wird, doch ohne die entsprechende Kompetenz wird sich nichts zum Guten verändern. Professionelle Begleitung in schwierigen Zeiten für die Gesundheit aller in Familiensystem in Anspruch zu nehmen, kann beruhigend und klärend für alle im System wirken.

  • Wie kann ich mit der Ablehnung der Kinder umgehen?
  • Wie kann ich mit der Ablehnung meines Ex-Partners oder meiner Ex-Partnerin umgehen?
  • Wie schaffe ich es, mich in dieser Situation nicht zu verlieren?
  • Wie schaffen wir es, dass unsere neue Beziehung von diesen Konflikten unbeschadet bleibt?


Wenn du dir gerade diese und ähnliche Fragen stellst und nicht weiter weißt, sprich mit den Experten von SozialDynamik. Wir haben schon viele Familien in Trennungssituationen begleitet. Hier kannst du einen Termin für ein kostenloses Erstgespräch vereinbaren.


Extra-Tipp: Austausch mit Menschen, denen es so geht wie dir

Möchtest du dich gerne mit anderen Menschen austauschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden wie du, möchte ich dir von Herzen gerne auch unsere neue Facebook-Gruppe „Level Up Your Love“ empfehlen. Hier findest du eine wertschätzende Community, die sich respektvoll dazu austauscht, wie Beziehungen besser gelingen können. Außerdem bekommst du wertvollen Input von unseren Coaches und wöchentliche Live-Coachings zu vielfältigen Beziehungsthemen. Wir freuen uns auf dich!

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Apropos - Patchworkfamilie: Wie kann das gutgehen?

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