Eine Trennung verarbeiten - Die Qualität Ihres Lebens ist gleich die Qualität Ihrer Beziehungen! 90 Prozent unseres Glücklichseins im Leben hängt davon ab, wen wir als Partner wählen. Kaum etwas schmerzt uns mehr als das Scheitern einer einstmals großen Liebe. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie negative Gefühle wie Trauer, Enttäuschung, Wut oder Schuld im Zusammenhang mit Ihrem Expartner verarbeiten und transformieren können...
Die Art und Weise wie Sie innerlich mit dem Schmerz nach einer Trennung umgehen und welche Bedeutung Sie Ihrer Vergangenheit mit der/dem Ex beimessen, bestimmt maßgeblich den weiteren Verlauf Ihrer Paarbeziehungen.
So viel vorab: Falls Sie denken, dass ich ein glänzender Saubermann bin, bei dem immer alles glatt gelaufen ist, und ich daher Experte auf diesem Gebiet bin, muss ich Sie enttäuschen: NEIN! Kaum einer meiner Klienten hat so viel Mist in seinem Leben gebaut, wie ich es getan habe! Ich bin eine geschiedener Mann, Vater von 4 Kindern und meine Exfrauen können jedem bestätigen, dass ich nicht immer alles richtig gemacht habe. Ganz im Gegenteil, oft hatte ich übersehen, dass ich es mit wunderbaren Frauen zu tun habe, die nicht nur großartige Mütter sind, sondern auch in meinem Leben einen wirklichen Unterschied gemacht haben.
Wenn ich mir meine eigene Vergangenheit so ansehe, muss ich eingestehen: Ich hätte mich an manchen Tagen wahrscheinlich selbst keine 3 Stunden ausgehalten, geschweige denn Jahre. Aus den daraus resultierenden Höhen und Tiefen, und nicht zuletzt auch aufgrund meiner eigenen Schwächen und Defizite, habe ich eine Menge gelernt.
An dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön an die großartigen Frauen, die mich in meinem Leben begleitet haben und auch dadurch meine Entwicklung ermöglichten - sowohl privat als auch beruflich. Wir haben uns oft gestritten, mehrfach beschuldigt, unnötig belogen, häufig verletzt und trotzdem immer sehr geliebt.
Wie Marcel Proust schon so schön sagte:
Gemeinsame Erinnerungen sind manchmal die besten Friedensstifter.
(Marcel Proust, frz. Romanschriftsteller)
Trennung verarbeiten - Die wichtigsten Tipps
Aus heutiger Sicht ist mir klar: Wer es nicht schafft, zumindest innerlich mit seinem Expartner Frieden zu schließen, kann nicht unbefangen in eine neue Beziehung gehen. Die Vergangenheit lässt sich nicht einfach - wie die gemeinsamen Fotos aus dem Familienalbum - aus dem Leben reißen!
Verständlich, dass wir wütend sind, wenn unser Ex-Partner uns verletzt hat!
Der Trauerphase folgt die Phase der Wut. Diese Phase ist natürlich und für viele Menschen wichtig, um sich abzunabeln. Auch der Drang, dem anderen eins auswischen zu wollen, gehört dazu. Aus eigener Erfahrung und der Praxis mit Klienten hier ein Rat: Bewahren Sie besser Ihre Würde, indem Sie sich erst gar nicht auf dieses Niveau herab begeben! Wenn Sie Rachegelüste verspüren und Ihnen ständig negative Gedanken im Zusammenhang mit ihrem Ex-Partner im Kopf kreisen, hinterfragen Sie diese und machen Sie sich bewusst, dass Sie diesen Menschen einmal sehr geliebt haben.
Hören Sie auf damit, sich selbst für die “falsche Wahl“ oder Ihr schlechtes Einschätzungsvermögen zu prügeln, indem Sie Ihr eigenes Wohlbefinden ständig mit negativen Gedanken und Rachegelüsten über den/die Ex belasten. Wieder glücklich und frei zu sein, ist im übrigen die beste Revanche!
Wer stattdessen dauerhaft Groll und Wut gegen seinen Ex-Partner hegt, verliert nicht nur die positiven Momente dieser vergangenen Liebe, sondern auch die einer neuen. Auch wenn der Gedanke zu verzeihen, anfänglich vielleicht schwer erscheint und in vielen von uns als erste Reaktion eher Abneigung hervorruft: Erfahrungsgemäß ist es dennoch der beste Weg. Sie wurden enttäuscht, verletzt, betrogen, belogen und die Vergangenheit loszulassen fällt an dieser Stelle verständlicherweise schwer. Es ist dennoch möglich und vor allem notwendig, um emanzipiert und erfahrener in eine neue und glücklichere Beziehung zu gehen!
Umgang mit der Ex-Beziehung - Klare Trennung
Nach einer Trennung ist ein klarer Schnitt und Abstand für beide Seiten der beste Weg, sich wieder im Leben zurechtzufinden. Die meisten der Klienten, die zu mir kommen, weil sie Streit oder Kummer mit ihrem Ex-Partner haben, telefonieren fast täglich mit ihm oder ihr. Es dauert oft lange bis wir lernen, mit der neuen Situation klarzukommen.
Durch den fortlaufenden Kontakt gibt es aber gerade am Anfang einer Trennung immer wieder Rückfälle in alte Muster, die Trennung wird dadurch unnötig erschwert und die schmerzhafte Phase verlängert. Meist ist eine Zeit der Funkstille das Beste, um die Trennung nicht noch härter zu machen. Im Bestfall können Sie sich nach geleisteter Trauerarbeit wieder annähern und eine Freundschaft aufbauen.
Für all jene, die ihren Ex zurückgewinnen wollen, gilt das Gleiche!
Respektieren Sie den Wunsch ihres Ex-Partners nach Abstand und Trennung
Tun Sie es nicht, erreichen Sie das Gegenteil - Sie drängen Ihren Ex-Partner nur noch weiter von sich fort. Hören Sie auf sich auszumalen, was er oder sie mit wem gerade tut. Blicken Sie unbedingt nach vorn und konzentrieren Sie sich auf Ihr eigenes Leben. Nur so können Sie einen Ex-Partner zurückgewinnen. Ihr Leben muss weitergehen - auch wenn die zweite Hauptrolle gerade unbesetzt ist.
Trennung verarbeiten - Stehen Sie zu dem, was war
Der größte Schmerz im Leben entsteht aus der Liebe, die wir unterdrücken. Auch wenn jetzt die Beziehung gescheitert ist, gab es einmal Liebe, die Verbindung geschaffen hat. Diese Liebe zu leugnen bereitet Schmerz. Stehen Sie dazu, dass Sie einen Menschen geliebt haben, der vielleicht nicht optimal zu Ihnen gepasst hat. Dennoch aber war es eine Liebe, in der es mit Sicherheit auch wunderschöne Momente gab, die es wert waren, gelebt zu werden. Gerade dieser Momente intensiver Nähe und Verbindung wegen fühlen wir uns im Nachhinein oft betrogen und ausgeliefert.
Niemand wünscht sich das Aus bzw. Scheitern einer Beziehung
Niemand will den Mann oder die Frau, die er /sie sich einst "ausgesucht" hat, enttäuschen. Trotzdem geschieht es, dass wir einem Menschen, der es gut mit uns meint, die Treue brechen müssen. Weil es uns leichter fällt, mit dem Vorwurf zu leben, jemand anderen enttäuscht oder sogar betrogen zu haben, als sich selbst nicht treu zu bleiben. Rückblickend fühlt es sich für Sie logischer und stimmiger an, Zeit mit einem wertvollen Menschen verbracht zu haben, für den Sie positive, nicht bloß negative Emotionen empfanden. Dieser Gedanke entspannt und sorgt für ein friedvolleres Gefühlsleben.
Trennung verarbeiten - Gemeinsame Kinder
Was aber, wenn Sie gemeinsame Kinder haben und daher weiterhin Kontakt halten müssen? Ob Geburtstagsfeier, Schulveranstaltungen, Weihnachten oder spätestens dann, wenn eines ihrer Kinder selbst heiratet, gemeinsame Kinder verbinden uns als Eltern ein Leben lang. Als Eltern ist es zum Wohl der Kinder wichtig, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen und sich auch nach einer Scheidung/Trennung zu einer gemeinsamen Zusammenarbeit zusammenzuraufen.
Ziehen Sie trotzdem an einem Strang!
Als Vater oder Mutter wissen Sie: Ihre Kinder sind, unabhängig der Differenzen, die zwischen Ihnen bestehen bleiben mögen, ein gemeinsames Projekt, für das es sich lohnt, an einem Strang zu ziehen. Auch wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Partner würde Ihre Bemühungen dahingehend bewusst übersehen oder gar untergraben, schauen Sie freundlich in seine Richtung! Wahrscheinlicher ist viel mehr, dass sich Ihr Expartner von Ihnenunverstanden oder übergangen fühlt, als dass ihm das Wohl der gemeinsamen Kinder egal ist. Wenn möglich, lösen Sie den Konflikt persönlich auf, falls dies unmöglich erscheint, verzeihen Sie zumindest innerlich der Vergangenheit.
Instrumentalisieren Sie niemals Ihren Nachwuchs
Kinder sollten ein absolutes Tabu bleiben, wenn Sie dem oder der Ex eins auswischen wollen, sie oder ihn schlecht machen oder zurückgewinnen wollen. Lassen Sie die Kinder aus dem Spiel! Kinder brauchen für ihr Selbstbewusstsein das Gefühl, aus Liebe heraus entstanden zu sein.
Vom Vorbild der Eltern lernen wir den Umgang zwischen Mann und Frau
Machen Sie Mama oder den Papa nicht schlecht! Nur wenn beide Eltern OK sind und zu gleichen Teilen geliebt werden dürfen, fühlen sich Kinder wohl. Das was Sie in ihrer Paarbeziehung vorleben, ist ein sehr wesentlicher Baustein zur späteren Paarbeziehung Ihrer Kinder. Erklären Sie ihnen soweit als nötig, wie es um Ihre Emotionen bestellt ist, damit sie die Situation verstehen können.
Kinder können sehr wohl akzeptieren, dass sich die Eltern nicht mehr lieben
Doch es schmerzt sie in ihrem Seelenleben, wenn Mama über Papa oder Papa über Mama schimpft. Ein Kind ist immer das Produkt der Eltern. Eine Mutter kann nicht ihr Kind anschauen, ohne dahinter nicht auch den Vater des Kindes zu sehen. Wenn Sie den Vater vor Ihrem Kind nicht hochhalten und respektieren - egal was sich auch ereignet haben mag - wird das Kind diese Ablehnung spüren und sich für seine Herkunft zum Teil ungeliebt und abgelehnt fühlen.
Wenn Sie den Vater oder die Mutter Ihres Kindes ablehnen, lehnen Sie damit einen Teil des Kinds ab.
Dieser Punkt liegt mir besonders am Herzen, da auf meiner Couch ständig Menschen sitzen, die ihr Leben lang damit zu kämpfen hatten, dass sich die Eltern nie richtig ausgesöhnt haben und sich ein Teil des gegenseitigen Hasses auch gegen sie als Kind gerichtet hat. Nicht bewusst natürlich, unbewusst.
Gehen Sie in sich, suchen Sie, wenn nötig, auch professionelle Hilfe und lösen Sie - auch Ihren Kindern zu Liebe - Ihre inneren Konflikte mit dem Expartner!
Trennung verarbeiten - Leugnen Sie nicht, wen Sie gewählt haben
Egal was zwischen zwei Menschen vorgefallen ist, Tatsache ist: Sie haben sich gegenseitig "ausgesucht". Wenn das Glück des Einzelnen in den Händen anderer liegen würde, wären wir sehr eingeschränkt in unserem Handlungsspielraum. Ihr Expartner hat Sie "ausgesucht", so wie Sie ihn "ausgesucht" haben. Stellen Sie sich auf die gleiche Ebene und übernehmen Sie Verantwortung für Ihre Wahl. Ihre Wahl war nicht schlecht, sie war nur nicht die letzte in Ihrem Leben.
Trennung verarbeiten - Aus der Ex-Beziehung lernen
Tagtäglich erlebe ich in meiner Praxis, dass viele Menschen glauben, dass sie nicht nur sauber, sondern rein in die nächste Beziehung schlittern können, sobald sie sich vom Partner getrennt haben bzw. ihr Beziehungsleben „ausgemistet“ haben. Das mag für eine bestimmte Zeit auch zutreffen, doch dann tauchen sie wieder auf: Die unaufgeräumten Geister der Vergangenheit. Nur weil wir etwas nicht tagtäglich vor Augen haben, heißt es nicht, dass es weg ist.
Eine Beziehung, die in die Brüche geht, hinterlässt ihre Spuren
Da können wir wischen und unser Image polieren so viel wir wollen. Sinnvoller an dieser Stelle wäre es zu reflektieren. Ihr zukünftiges Liebesleben entsteht nicht im luftleeren Raum, sondern basiert auf den Erfahrungen Ihrer Vergangenheit. Ihre schlechtesten Stunden könnten Ihre besten gewesen sein, je nachdem was sie daraus gelernt haben und in die nächste Beziehung mitnehmen. Glauben Sie mir, ich weiß worüber ich spreche, wie gesagt, ich bin weit entfernt davon gewesen, alles richtig gemacht zu haben!
Auch wenn es anfänglich schwer fällt und weh tut, sich mit der Vergangenheit und dem eigenen Anteil am Scheitern einer Beziehung auseinanderzusetzen, ist es dennoch der einzige Weg in eine erfüllte und glückliche Zukunft mit einem neuen Partner.
Sprechen Sie Gutes oder verlieren Sie besser kein Wort
Machen Sie Ihren Ex nicht schlecht. Nichts ist nerviger für einen neuen Partner als jemand, der die ganze Zeit schlecht über den oder die Ex spricht. Viele Menschen denken, Sie erhöhen den Stellenwert ihres neuen Partners, in dem sie den Expartner schlecht machen. Die Gründe, dies nicht zu tun, sind vielseitig: Einerseits wirkt es sich auf den neuen Partner negativ aus, da dieser unterbewusst vermuten wird, dass auch über ihn schlecht geredet wird, sollte es mal zu einer Trennung zwischen ihnen kommen.
Ständiges Lästern über den Ex-Partner ist kein Zeichen von Entwicklung und Reife
Wer in einer Dauerschleife seine Vergangenheit hängt, ist nicht genügend im Hier und Jetzt angekommen. Das wirkt sich belastend auf die aktuelle Beziehung aus und sorgt für Stress. Den Expartner zu hassen ist nicht gleichbedeutend einen neuen Partner zu lieben. Wer Schmutzwäsche wascht, wird selbst schmutzig! Wer hingegen die Größe besitzt, zu seiner Vergangenheit zu stehen, wird dafür Respekt ernten.
Eine Trennung zu verarbeiten, der Umgang mit der Exbeziehung und das Überwinden alter Schmerzen und Lasten beschäftigt irgendwann die meisten von uns.
Lebenslanges Leiden darunter, was der/ die Ex alles falsch gemacht hat, ist eher ein Zeichen mangelnder Bereitschaft zur Weiterentwicklung, als die bloße Enttäuschung einer einst großen Liebe.
Kennen Sie Menschen in Ihrem Umfeld, die nach einer gescheiterten Beziehung nie wieder richtig lieben konnten und selbst Jahre nach der Trennung noch über Verletzungen, Kränkungen und Ungerechtigkeiten sprechen - traurig mit anzusehen, nicht wahr?!
Seien Sie stolz, dass Sie eine große Liebe in Ihrem Leben hatten
Stehen Sie zu Ihrer Verantwortung, sich diesen Mensch in Ihrem Leben ausgesucht zu haben. Sie haben es in der Hand, es beim nächsten Mal anders zu machen und sich zu entwickeln, um für einen neuen Partner ein gereifteres und liebevolleres Gegenüber zu sein. So liebevoll, dass Sie Ihren neuen Partner genügend Bedeutung geben können, OHNE ihren Expartner dabei schlecht machen zu müssen. Respektieren Sie Ihre Vergangenheit so wie auch die des neuen Partners.
Das Wichtigste - Zeigen Sie Ihren Kindern, dass Sie das Produkt einer großen und wertvollen Liebe sind
Auch wenn sich Mama und Papa nicht mehr lieb haben wie früher, war es dennoch richtig und schön, dass es diese Liebe gab, ansonsten würde es dieses Kind nicht geben. Denken Sie an Ihr eigenes Leben und fragen Sie sich: Wie wäre es für mich, aus tiefer Liebe und Verbindung entstanden worden zu sein?
Für alle die sich besonders schwer tun loszulassen und Ihrem Expartner zu verzeihen bzw. für alle, deren Exbeziehung selbst nach Jahre noch belastend wirkt, habe ich einige einfache und heilsame Übungen, nach denen es meinen Klienten meist spürbar besser geht. Bei Interesse melden Sie sich bei mir für ein kostenloses Erstgespräch.
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