Du fragst dich, ob du an einen Psychopathen oder Narzissten geraten bist? Wir erklären, woran du die Persönlichkeitsstörungen erkennst und was der Unterschied ist.
„Alle Typen, die ich kennenlerne, sind entweder vergeben oder total gestört!“ Kommt dir das bekannt vor? Vielleicht hast du unter Freund:innen schon mal selbst einen ähnlichen Satz geäußert oder kennst jemanden, der aus vergleichbaren Gründen das Dating satt hat. Aber was meinen wir eigentlich, wenn wir von „gestört“ reden? Ist dieser Mensch tatsächlich nicht ganz richtig oder spricht da einfach nur der Frust aus uns, weil es wieder nicht die oder der „Richtige“ ist?
Statistiken zufolge haben etwa 10 Prozent der Menschen eine Persönlichkeitsstörung. Unter zehn Dates könnte also tatsächlich eine:r sein, auf die oder den die Beschreibung „gestört“ zutrifft. Erschreckend? Ein bisschen! Doch wer feine Antennen für seine Umwelt entwickelt, minimiert das Risiko, in einer toxischen Beziehung zu enden, um ein Vielfaches.
Was ist eine Persönlichkeitsstörung?
Bevor wir uns zwei „gestörte Typen“ genauer anschauen, möchte ich euch kurz erklären, was im Allgemeinen unter einer Persönlichkeitsstörung verstanden wird. Eine Persönlichkeitsstörung liegt vor, wenn der oder die Betroffene so starre und auffällige Persönlichkeitsmerkmale hat, dass es zu häufigen Konflikten mit dem Umfeld kommt. Die Person eckt beispielsweise ständig mit anderen Menschen oder auch mit moralischen Grundsätzen an, etwa weil er oder sie sonderbar exzentrisch, hochgradig ängstlich oder extrem manipulativ ist.
Persönlichkeitsstörungen entstehen aus dem Zusammenspiel von Genen und Umwelt und können beide Geschlechter gleichermaßen betreffen, wobei einige Störungen bei Männern deutlich häufiger auftreten als bei Frauen. Zwei davon schauen wir uns im Folgenden genauer an: Narzissmus und Psychopathie.
5 Anzeichen für Psychopathie
Psychopathie ist eine Unterform der sogenannten antisozialen Persönlichkeitsstörung. Dieser Typus gilt als empathielos, zeigt egozentrische und überhebliche Charakterzüge, kann keine gesellschaftliche Verantwortung übernehmen und täuscht oder manipuliert seine Umwelt zum eigenen Vorteil.
„Ein Prozent der Menschen sind das, was man nach aktuellem Stand der Psychologie und Organisationspsychologie als Psychopathen bezeichnet“, erklärt Deutschlands bekanntester Kriminal- und Geheimdienstanalyst Mark T. Hofmann in einem Vortrag. Und nicht alle unter ihnen sind die eiskalten Serienmörder, die wir aus Hollywood-Filmen oder BBC-Dokus kennen.
Überdurchschnittlich viele Psychopathen sind Statistiken zufolge charismatische und hochintelligente Top Manager.
Hofmann spricht von erschreckenden zwei bis sechs Prozent in den obersten Führungspositionen. Psychopathen müssen also keineswegs gewalttätige Killer sein. Fünf Charakterzüge haben die meisten Menschen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung gemeinsam.
Disclaimer: Die psychologische Diagnostik ist natürlich deutlich komplexer. Man unterscheidet insgesamt zwanzig Merkmale, anhand derer Psychopathie gemessen wird. Diese fünf Merkmale aber sind hinreichend, um sich als Laie ein erstes Bild machen zu können.
#1 Psychopathen sind empathielos
Psychopathen haben die Fähigkeit, Menschen zu lesen, ihnen fehlt jedoch die Kompetenz, sich in ihr Gegenüber einzufühlen. Empathie ist Menschen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung absolut fern. Es kümmert sie wenig bis gar nicht, wenn sie ihrem Umfeld Leid zufügen.
#2 Ein Psychopath zeigt kaum Gefühlsregungen
„Mit Psychopathen über Gefühle zu sprechen, ist wie mit Blinden über Farben zu sprechen. Sie verstehen zum Teil die Worte, aber nicht die Melodie der Worte oder ihre Bedeutung”, erklärt Mark T. Hofmann. Zum Grundprofil eines Psychopathen gehört ein sehr flaches Gefühlsleben. Er muss Emotionen wie Vokabeln lernen und versteht irgendwann, dass man sich an Weihnachten freut und Beerdigungen traurig machen, fühlen kann der Betroffene dies aber nicht.
#3 Psychopathen haben kein Gewissen
Was Psychopathen noch gemeinsam haben, ist, dass sie kein Gewissen haben, das auf emotionaler Ebene funktioniert. Das bedeutet, sie können rational nachvollziehen, dass ihr Verhalten gegen rechtliche oder moralische Grundsätze verstößt, verspüren aber keine Reue, Schuld oder Scham.
#4 Der Psychopath ist hochgradig manipulativ
Die meisten Psychopathen sind höchst manipulativ. Sie lügen und täuschen, selbst wenn es keinen Anlass dazu gibt, schlüpfen in verschiedene Rollen, um ihr Gegenüber auszutricksen, und genießen das Gefühl, andere Menschen zu ihrem eigenen Vorteil auszunutzen.
#5 Psychopathen sind rastlos
Viele Psychopathen ziehen von Partner:in zu Partner:in, von Ort zu Ort oder von Unternehmen zu Unternehmen – immer auf der Suche nach mehr; mehr Abwechslung, Spannung, Herausforderung etc.. Ihnen wird schnell langweilig und sie brauchen ständig neue Impulse. Sie setzen sich Ziele, die großartig klingen, doch bevor sie diese umsetzen, planen sie schon das nächste Projekt, von dem sie wieder mit leuchtenden Augen erzählen.
Worin sich Psychopathen und Narzissten unterscheiden
Empathielos, gefühlskalt, selbstbezogen – das klingt ganz nach einem Narzissten. Doch nicht jeder Narzisst ist ein Psychopath und anders herum. Man spricht von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung, wenn ein Mensch über ein zerbrechliches Selbstwertgefühl verfügt und übertrieben auf Kritik reagiert, vom Drang nach Bewunderung angetrieben ist und eine überzogene Selbst- und Geltungssucht hat.
Schätzungsweise leiden 15 Prozent der Bevölkerung unter Narzissmus, wobei rund 80 Prozent davon Männer sind. Die narzisstische Störung kommt somit deutlich häufiger vor als die Psychopathie.
Was beide Typen gemeinsam haben, ist ihr Mangel an Mitgefühl und ihr fehlendes Interesse an anderen Menschen. Auch Lügen und Manipulation gehören zum Profil beider Persönlichkeitsstörungen. Doch was Narzissten von Psychopathen abhebt, ist ihr dringender Wunsch, im Rampenlicht zu stehen, sich selbst reden zu hören und sich selbst immer und überall bestätigt zu sehen. Ein Narzisst würde so gut wie nie in eine andere Rolle schlüpfen, um an sein Ziel zu kommen – schließlich verkörpert er selbst die perfekte Rolle. Psychopathen wiederum scheuen sich nicht, auch mal in den Hintergrund zu treten, sich anzupassen oder sogar gewalttätig zu werden, wenn es ihnen zweckdienlich ist.
Bist du in einer toxischen Beziehung?
Einige der genannten Charakterzüge kommen dir bekannt vor? Keine Sorge, dein:e Partner:in muss nichts zwangsläufig ein Narzisst oder gar ein Psychopath sein. Die sichere Diagnostik sollte man stets eine:r Psycholog:in oder Psychotherapeut:in überlassen. Doch auch feine Ausprägungen der Persönlichkeitsmerkmale, sei es manipulativ oder geltungssüchtig, können eine Beziehung zur Hölle machen.
Wichtig für dich als vermeintliches Opfer ist, dich nicht als solches zu definieren. Jede toxische Beziehung braucht schließlich ihre Mitspieler. Erst wenn du dir bewusst wirst, was dein eigener Anteil ist, und Eigenverantwortung übernimmst, kann dir der Ausstieg gelingen und die positive Transformation deines (Liebes-)Lebens. Wenn du dir Unterstützung dabei wünschst, stehen wir dir zur Seite. Wir helfen dir, deine aktuelle Situation als Sprungbrett zu nutzen, um Beziehungen zu kreieren, die du liebst.
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